Summendes Rheinland als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet

(24.01.2017) Inmitten des internationalen Geschehens der Grünen Woche in Berlin wurde heute am Stand des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit eine Region in den Fokus gestellt: Das Projekt „Summendes Rheinland – Landwirte für Ackervielfalt“ der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft wurde für seinen Einsatz zum Erhalt von Bestäubern in der Agrarlandschaft als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt geehrt. Die Auszeichnung geht an Projekte, die sich auf nachahmenswerte Weise für die Förderung der Biodiversität in Deutschland engagieren.

Ziel des Projekts „Summendes Rheinland“ ist es, die Lebensbedingungen für bestäubende Insekten in der Niederrheinischen Bucht, einer intensiv bewirtschafteten Region Nordrhein-Westfalens, zu verbessern. Blühende Säume und Zwischenfrüchte bieten Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlingen wertvollen Raum zur Nahrungssuche, Fortpflanzung und Überwinterung. Zudem bieten mit Nistmaterial befüllte Drahtgitterkörbe, so genannte Bestäuber-Gabionen, Nistplätze für in Hohlräumen nistende Wildbienenarten.

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Freuen sich über die Auszeichnung des Projekts „Summendes Rheinland“ als UN-Dekade-Projekt (v.l.n.r.): Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Friedhelm Decker, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Dr. Heiko Schmied, Projektleiter des „Summenden Rheinlands“ der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Genevieve Maaßen, Projektmitarbeiterin, und Thomas Muchow, Geschäftsführer Stiftung Rheinische Kulturlandschaft. (Foto: Steffen Hogeback)

Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, begründete die Auszeichnung mit den Worten: „Nicht jedes Projekt erhält eine UN-Dekade-Auszeichnung, dies ist nur Projekten von Premiumqualität vorbehalten. Das Projekt „Summendes Rheinland“ ist beispielgebend für den Naturschutz in der Agrarlandschaft.“

Stellvertretend für alle Mitwirkenden freute sich Friedhelm Decker, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, die Auszeichnung entgegenzunehmen. „Für unsere Stiftung ist diese Auszeichnung eine Bestätigung, dass wir mit unserer Arbeit den richtigen Weg eingeschlagen haben und dass speziell für die landwirtschaftliche Praxis konzipierte Naturschutzmaßnahmen einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft leisten.“

Fruchtbare Kooperation

Gemeinsam mit Landwirten und Landwirtinnen setzt sich das Projekt seit dem Jahr 2014 für ökologische Aufwertungen in der Agrarlandschaft ein. Denn wenn Raps und Obstbäume im Hochsommer verblüht sind, haben Bestäuber Schwierigkeiten, Nahrung zu finden. Mit Hilfe der Anlage blühender Säume und Zwischenfrüchte wird das Nahrungsangebot über die gesamte Vegetationsperiode hinweg aufgewertet. Dazu säen teilnehmende Landwirte und Landwirtinnen Blühstreifen aus regionalem Saatgut ein. Ergänzend werden nach der Ernte der Hauptfrucht blühende Zwischenfrüchte aus Kulturpflanzen ausgesät. Diese gelangen schnell zur Blüte und stellen so Pollen und Nektar zur Verfügung. Aber nicht nur Insekten profitieren vom zusätzlichen Pflanzenangebot. Im Winter nutzen viele Feldvögel und Säugetiere den Zwischenfrucht-Aufwuchs als Futterquelle und Schutz bietenden Lebensraum.

Diese im Projekt durchgeführten Maßnahmen sind auf andere Regionen übertragbar. Im Rheinland konnte bereits im letzten Jahr eine positive Bilanz des projektbegleitenden Monitorings von Wildbienen und Tagfaltern gezogen werden. So wurde mit der Zweizelligen Sandbiene (Andrena lagopus) eine neue Wildbienenart für Nordrhein-Westfalen entdeckt und mit der Blauschillernden Sandbiene (Andrena agilissima) eine seltene Wildbienenart auf den Projektflächen nachgewiesen.

 
(v.l.n.r.) Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, und Friedhelm Decker, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, danken den Projektbeteiligten für ihr großes Engagement. (Foto: Steffen Hogeback)

(v.l.n.r.) Jochen Flasbarth, Staatssekretär im
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, und Friedhelm Decker,
Vorstandsvorsitzender der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, danken den Projektbeteiligten für ihr großes Engagement.
(Foto: Steffen Hogeback)

Dank an die Teilnehmer dieses wegweisenden Pilotprojektes

Friedhelm Decker nutzte während der Auszeichnung die Gelegenheit, auf die gute Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten hinzuweisen „Diese Auszeichnung ist ein passender Anlass, mich bei allen, die sich unserem Pilotprojekt angeschlossen haben, ganz herzlich für Ihren Einsatz zu bedanken. Gemeinsam zeigen wir, dass kooperativer Naturschutz in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft funktioniert.“

Das Projekt „Summendes Rheinland – Landwirte für Ackervielfalt“ ist Teil des Verbundprojektes „Lebendige Agrarlandschaften – Landwirte gestalten Vielfalt“.

Weitere Informationen zum Projekt: http://biologischevielfalt.bfn.de/bp_pj_ackervielfalt.html

Weitere Informationen zum Bundesprogramm Biologische Vielfalt: www.bundesprogramm.biologischevielfalt.de

 
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