Fachveranstaltung „F.R.A.N.Z. im Gespräch“ in Frechen

(01.06.2022) Die Biologische Vielfalt ist eine wichtige Grundlage für intakte Ökosysteme und damit auch für die Landwirtschaft. Die weltweit wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten auf der einen und die Bewahrung der Artenvielfalt auf der anderen Seite führen häufig zu Zielkonflikten. Das Dialog- und Demonstrationsprojekt F.R.A.N.Z. (Für Ressourcen, Agrarwirtschaft & Naturschutz mit Zukunft) setzt hier an und entwickelt effiziente Naturschutzmaßnahmen.

Einen Einblick in die umgesetzten Naturschutzmaßnahmen sowie zu Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen gaben (v.l.n.r.) Markus Reinders, stv. Geschäftsführer Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Gernot Lindemann-Berk, Betriebsleiter Gut Neu-Hemmerich, Erich Gussen, Vizepräsident Rheinischer Landwirtschafts-Verband, Anika Bosse und Ineke Joormann, Thünen Institut, Nadine Becker und Dr. Heiko Schmied, Beraterteam der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft für F.R.A.N.Z, Dr. Anna Barbara Bobrowski, Projektleiterin F.R.A.N.Z

Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb Gut Neu-Hemmerich von Gernot Lindemann-Berk in Frechen kamen heute Vertreter:innen aus Landwirtschaft, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden sowie Verwaltungen und Forschung zusammen, um sich über die Naturschutzmaßnahmen auszutauschen, welche im Projekt entwickelt und erprobt werden, damit die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft erhalten und erhöht wird.

Vorstellung der umgesetzten Maßnahmen – doppelter Saatreihenabstand mit Blühstreifen

Dabei sollen die Naturschutzmaßnahmen mittel- und langfristig auch auf andere Betriebe übertragen werden. Hierzu ist es wichtig, dass sich die Maßnahmen gut in die betrieblichen Abläufe integrieren lassen und keine wirtschaftlichen Einbußen nach sich ziehen. Ebenso sollen Hemmnisse im bestehenden Förder- und Ordnungsrecht identifiziert und Optimierungen an Naturschutzmaßnahmen vorgenommen werden, damit die Landwirt:innen die Maßnahmen einfacher umsetzen können.

In Gesprächen mit dem Betriebsberatungsteam unserer Stiftung, dem Betriebsleiter Lindemann-Berk, der Projektleitung vom Deutschen Bauernverband und der wissenschaftlichen Begleitforschung vom Thünen-Institut informierten sich die Teilnehmenden über erste Ergebnisse aus sechs Jahren Projektlaufzeit. Im Vordergrund standen die ökologischen Auswirkungen der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen auf den Betriebsflächen sowie ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit.

„Besonders erfreulich ist es, dass sich die positiven Effekte der Maßnahmen an Hand der vielfältigen ökologischen Untersuchungen auf unserem Betrieb, tatsächlich in so kurzer Zeit messen lassen“, stellte Lindemann-Berk heraus. Aber auch auf Perspektiven und Hemmnisse des Projekts sowie auf die individuellen Erkenntnisse von Gut Neu-Hemmerich wurde in den Gesprächen und bei der Besichtigung der Maßnahmenflächen eingegangen.

Vorstellung der umgesetzten Maßnahmen – Mais-Stangenbohnen-Gemenge

Der rund 380 ha große Ackerbaubetrieb in der Kölner Bucht baut Winterweizen, Braugerste, Raps, Zuckerrüben und Kartoffeln an und ist seit Anfang 2017 einer von zehn Demonstrationsbetrieben des Dialog- und Demonstrationsprojekts, das auf zehn Jahre angelegt ist und gemeinsam von der Umweltstiftung Michael Otto und dem Deutschen Bauernverband koordiniert wird. Unsere Stiftung Rheinische Kulturlandschaft und die FlächenAgentur Rheinland beraten den Landwirt bei der Umsetzung der Naturschutzmaßnahmen.


Die Förderung des Projekts erfolgt mit Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank, mit besonderer Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, sowie durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.