A6 Alte Getreidesorten

Traditionelle, meist robuste Getreidesorten, die im Vergleich zu modernen Hochleistungssorten einen weniger dicht schließenden Bestand bilden und i.d.R. geringere Massenerträge erbringen

Ziele und Wirkung

  • Schaffung von Nahrungs- und Nistangeboten (insbesondere für Bodenbrüter) durch langsames Wachstum und lichte Bestandsentwicklung
  • Förderung seltener und gefährdeter Ackerwildkräuter durch lichte Bestände
  • Erhaltung des genetischen Materials der Kultursorte sowie der typischen Flora und Fauna
  • Förderung einer abwechslungsreichen Agrarstruktur

Geeignete Standorte

  • Trocken-warme, magere Standorte sind geeignet
  • Auf ärmeren Böden haben alte Getreidearten wie Emmer, Einkorn und Dinkel ein relativ stabiles Ertragspotential. Diese Sorten kommen zum Teil ohne zusätzliche Düngung aus, weshalb sie sich besonders für den ökologischen Anbau eignen
  • Altes Spelzgetreide ist auch in klimatischer Hinsicht robust und kann bis in höhere Lagen angebaut werden (Dinkel z. B. bis 1.400 m)

Umsetzung/ Durchführung

Anlage:

  • Anbau und Pflege sind arten- und sortenspezifisch
  • Der Anbau seltener Kulturarten wie z. B. Emmer, Einkorn oder Dinkel lässt sich optimal mit einer extensiven Ackerbewirtschaftung vereinbaren
  • Auf Unverträglichkeiten in der Fruchtfolge achten
  • Aussaat und Saatbettbereitung wie beim konventionellen Getreideanbau
  • Kann in Reinkultur oder als Mischkultur angebaut werden

Pflege:

  • Verzicht auf mechanische und chemische Beikrautregulierung
  • Geringe bis keine Düngung, wenn möglich mit organischem Dünger (ampferfrei)

Standzeit:

  • Abhängig vom Erntezeitpunkt der jeweiligen Kultur; nachfolgende Stoppelbrache ist zu empfehlen

Tipp: Bestimmte Sorten neigen zu Lager bei zu hoher N-Düngung oder auf Böden mit guter Wasserversorgung. Deshalb besser trockene, tendenziell magere Standorte wählen und Düngung entsprechend anpassen.

Bezug zur Agrarförderung: ÖR 6 „Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel“ unter Einhaltung der jeweiligen Vorgaben.

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