Naturschutzprojekt lässt Vorschulkinder die Welt der Wildbienen entdecken

(28.05.2025) In Grevenbroich summt und brummt es auf dem Außengelände der Kita Blumenwiese. Aber wer fliegt denn dort von Blüte zu Blüte? Die Vorschulkinder der Kita wissen nach der Teilnahme am Projekt „Wildbienen suchen ein Zuhause“ genau, wer da unterwegs ist. Mehr als 230 Vorschulkinder aus zehn Kindergärten im Rhein-Kreis Neuss haben an dem Wildbienenprojekt der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft teilgenommen und neben dem spielerischen Lernen zu verschiedenen Bienenarten und ihren Lebensweisen auch aktiv Wildbienenbehausungen gebastelt. Finanziell unterstützt wurde das Projekt durch den Rhein-Kreis Neuss. 

Stellten das Wildbienenprojekt im Kindergarten vor (v.l.n.r.): Eva Gelzinus, stellvertretende Leiterin Kita Blumenwiese, Nina Gronover, Erzieherin Kita Blumenwiese, Lorraine Heymann, Erzieherin Kita Blumenwiese, Anka Schmanke, Projektleiterin Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Markus Reinders, stellvertretender Geschäftsführer Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Gregor Küpper, Umweltdezernent Rhein-Kreis Neuss und Vorschulkinder von der Kita Blumenwiese

Eine der teilnehmenden Kitas ist die Inklusive Kindertagesstätte Blumenwiese, in der das Projekt, das in allen acht Kommunen des Kreises zeitgleich durchgeführt wurde, jetzt vorgestellt wurde. „Die Kinder waren alle begeistert und haben mit großer Freude an diesem wunderbaren Projekt gearbeitet. Es ist beeindruckend zu sehen, wie stolz sie auf ihre Arbeit sind und wie viel sie dabei gelernt haben“, berichtet Andrea Lambertz-Bolten, Leiterin der Kita Blumenwiese.

Die zur Verfügung gestellten Wildbienensets enthielten neben Materialien zum Basteln von Nisthilfen außerdem Saatgut für einen Schmetterlings- und Wildbienensaum. „Ohne ein ausreichendes Nahrungsangebot mit Pollen und Nektar können Wildbienen nicht überleben. Pollen wird von den Wildbienenweibchen nicht nur zur eigenen Nahrung benötigt, sondern wird von ihnen vor allem auch als Vorrat den einzelnen Brutzellen beigefügt und dient der nachfolgenden Generation als Nahrung während ihrer Entwicklung von der Larve zur fertigen Wildbiene,“ führt Markus Reinders, stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, die Wichtigkeit von einer Verknüpfung von Nist- und Nahrungsmöglichkeiten aus.

Nach der bereits erfolgreichen Durchführung des Wildbienenprojekts in 10 Kindergärten im Rhein-Kreis Neuss im vergangenen Jahr sowie der großen Anzahl an Kindern, die beim Familienfest auf Schloss Dyck durch die Förderung des Kreises mit großer Begeisterung Wildbienenbehausungen aus Dosen und Niströhrchen bastelten, wollten wir mit einer erneuten Förderung im Bereich Umweltbildung noch einmal in Kindergärten Aufklärung zum Thema Wildbienen leisten“, begründet Gregor Küpper, Umweltdezernent des Rhein-Kreis Neuss, das erneute Engagement.

Wildbienen sind für unsere Wild- und Kulturpflanzen unverzichtbar. Mit ihrer Bestäubung sichern sie unsere Ernteerträge und sind durch eine besonders hohe Anzahl an Blütenbesuchen sogar noch effektiver als Honigbienen“, erläutert Anka Schmanke, Projektleiterin bei der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft. 

Inzwischen sind aber die Hälfte aller Wildbienenarten in Deutschland durch fehlende Nistplätze oder ausreichende Nahrung bedroht. Viele Arten sind auf einzelne oder wenige Nahrungspflanzen spezialisiert. Deshalb ist ein vielfältiges Nahrungsangebot mit ungefüllten Blüten vom Frühjahr bis zum Herbst überlebenswichtig.

Für ihre Brut legen Wildbienen ihre Eier in Gängen in der Erde ab, nutzen Totholz oder abgestorbene Pflanzenstängel. Zunehmend fehlen solche Orte zur Eiablage.

Umso wichtiger sind Wildbienenprojekte wie in diesen 10 Kindergärten im Rhein-Kreis Neuss, um schon bei den Jüngsten das Bewusstsein für den Schutz dieser interessanten und vielfältigen Tierart zu schaffen und Wildbienen einen Lebensraum zu bieten.


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