Wildbienenprojekt in zehn Kitas – Naturschutzbildung schon für die Jüngsten

(17.06.2024) Viele junge Menschen sind bereits sensibilisiert für den Schutz der Artenvielfalt. Mit ihrem Engagement übernehmen sie Verantwortung für den Schutz unserer Natur. Um bereits die jüngste Generation für das Thema zu begeistern, führt unsere Stiftung in Kooperation mit dem Rhein-Kreis Neuss in diesem Jahr ein Wildbienenprojekt durch. Bis zu den Sommerferien lernen in zehn Kindergärten mehr als 230 Vorschulkinder das Leben dieser interessanten Insekten kennen und werden Wildbienen aktiv unterstützen. Im Katholischen Kindergarten St. Martinus in Grevenbroich wurde das Projekt „Wildbienen willkommen“ heute vorgestellt.

Stellten das Wildbienenprojekt im Kindergarten vor (v.l.n.r.): Markus Reinders, stellvertretender Geschäftsführer Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Anka Schmanke, Projektleiterin Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Gregor Küpper, Umweltdezernent Rhein-Kreis Neuss, Judith Sewing, Leiterin St. Martinus und Vorschulkinder von St. Martinus

Gerade die Jüngsten lassen sich offen, spielerisch und aktiv auf die Natur ein. Diese Begeisterung können wir nutzen, um sehr früh ein Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge zu schaffen”, erläutert Gregor Küpper, Umweltdezernent des Rhein-Kreis Neuss.

Die Vielfalt der weltweit mindestens 16.000 Wildbienenarten ist sehr groß. So legen viele Wildbienenarten für ihre Brut Niströhren in der Erde an, nutzen Totholz oder abgestorbene Pflanzenstängel für die Eiablage. Diese Materialien fehlen jedoch zunehmend,  wodurch sich die Bedingungen für Wildbienen immer weiter verschlechtern.

Dabei haben Wildbienen nicht nur eine enorme Bedeutung für unser ökologisches Gleichgewicht, sondern tragen durch ihre Bestäubungsleistung enorm dazu bei, die Erträge in der Landwirtschaft zu erhalten. Wildbienen sichern somit auch unsere täglichen Lebensmittel “, erläutert Anka Schmanke, Projektleiterin unserer Stiftung, die Hintergründe des Projekts. „Ich freue mich, dass der Kreistag uns in diesem Jahr erstmalig Mittel für Umweltbildungsprojekte zur Verfügung gestellt hat und wir so ein tolles Projekt in alle Kommunen des Kreises bringen können“, ergänzt Kreisumweltdezernent Gregor Küpper.

In dieser Woche starten die zehn Kindergärten in den acht Kommunen des Rhein-Kreis Neuss mit ihren Projekttagen. Dazu haben sie ein Wildbienenset mit Dosen, Bruthülsen und Saatgut für Blühflächen erhalten. Die Kinder werden daraus unter fachkundiger Anleitung Wohnhäuser für den Wildbienennachwuchs basteln. Dabei ermöglicht umfangreiches Informationsmaterial den Erzieherinnen, die Lebensweise der Wildbienen den Kindern näher zu bringen.

Die fertigen Wildbienenunterkünfte werden im Außengelände der Kindergärten aufgehängt, so dass die Wildbienen ihre Eier in den kleinen Kunstwerken ablegen können. Für die Kinder ist es spannend zu sehen, wie sich aus den Larven bis zum nächsten Frühjahr die neue Generation Wildbienen entwickeln wird.

Auch für ein ausreichendes Nahrungsangebot für die Wildbienen wird gesorgt. Dafür legen die Kindergartenkinder mit dem Saatgut einen Blühstreifen an. So werden neue Lebensräume für die Wildbienen geschaffen und die Kinder lernen auf spielerische Art und Weise, dass sich der Schutz unserer Arten lohnt und jeder Einzelne von uns etwas dafür tun kann“, erläutert Markus Reinders, stellvertretender Geschäftsführer unserer Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, die Kombination aus Nistmöglichkeit und Nahrungsraum.

Für Judith Sewing, Leiterin des Kindergartens St. Martinus, stand eine Teilnahme am Projekt außer Frage: „Als wir die Anfrage erhielten, ob unser Kindergarten beim Wildbienenprojekt mitmachen möchte, waren wir sofort begeistert. Im Projekt werden motorische und kreative Fähigkeiten der Kinder in Zusammenhang mit dem Thema Naturschutz gefördert.

Interessierte Familien können beim Familienfest des Rhein-Kreises Neuss am 29.09.2024 am Stand des Amts für Umweltschutz ebenfalls Wildbienen-Wohnhäuser bauen.


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