Projekt „Spatzenfreunde gesucht! Vom Walraffplatz bis zum Bauernhof“ in Swisttal vorgestellt

(19.06.2015)  Zu keinem anderen Vogel gibt es so viele Redewendungen wie zu ihm, dem Spatz. Er pfeift von den Dächern, es wird mit Kanonen auf ihn geschossen, man kann wie ein Spatz essen oder wie ein Rohrspatz schimpfen. Der Rosenhof in Swisttal-Buschhoven stand heute ganz unter dem Motto „Spatzenfreunde gesucht! Vom Walraffplatz bis zum Bauernhof“.

 

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v.l.n.r.: Friedhelm Decker, Vorstandsvorsitzender Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Joachim Heinen, Landwirt, Mario Köhl, Vorstandsmitglied F. Victor Rolff-Stiftung, Eckhard Maack, Bürgermeister Gemeinde Swisttal, und Thomas Muchow, Geschäftsführer Stiftung Rheinische Kulturlandschaft

Denn auch wenn der kleine Haussperling im deutschen Sprachgebrauch sehr präsent ist, so ist das im realen Vorkommen leider nicht mehr überall der Fall. Zwar gehört er immer noch bei Zählungen in deutschen Gärten zu den meist gemeldeten Vögeln, aktuell auch mit steigender Bestandsentwicklung, dennoch gilt er mancherorts bereits als gefährdet.

Machen sich gemeinsam für den Schutz der Spatzen stark.

 

 

Friedhelm Decker

Friedhelm Decker

Um auf die Situation des Haussperlings – stellvertretend für viele andere Brutvögel – aufmerksam zu machen hat die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, in Kooperation mit dem Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln, ein Projekt unter dem Motto „Spatzenfreunde gesucht! Vom Wallrafplatz bis zum Bauernhof“ gestartet.

Auf dem Rosenhof in Swisttal-Buschhoven erklärte dazu heute Friedhelm Decker, Vorstandsvorsitzender unserer Stiftung: „Leider ist das Tschilpen der Spatzen schon längst nicht mehr überall zu hören. Grund hierfür sind unter anderem fehlende Nischen und Hohlräume als Nistplätze an Gebäuden. Aber auch mit einem zu geringen Nahrungsangebot in Form von Insekten, Früchten und Samen hat der Spatz zu kämpfen.“

 

Birgit Althaus

Birgit Althaus

Einen der im Projekttitel gesuchten Spatzenfreunde hat unsere Stiftung bereits zu Projektbeginn in der F. Victor Rolff-Stiftung gefunden, die das Vorhaben finanziell unterstützt. „Wir tragen alle Verantwortung für die Natur und wie wir sie den kommenden Generationen übergeben. Daher unterstützen wir dieses Projekt sehr gerne.“, legte Birgit Althaus von der F. Victor Rolff-Stiftung, dar.

 

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Joachim Heinen

Die kommenden Generationen spielten in den letzten beiden Tagen in der Tat eine große Rolle auf dem Rosenhof. Denn hier veranstaltete unsere Stiftung für rund 50 Grundschulkinder spannende Spatzenrallyes.
An acht Stationen konnten sich die kleinen Spatzenfreunde über verschiedenste Themen rund um das Leben des Kolonienbrüters informieren.

Joachim Heinen
und seine Familie stellten dafür gerne ihren Hof zur Verfügung: „Der Spatz ist unser ständiger Begleiter. Egal ob bei den Pferden im Stall, in den Hecken oder auf den Baumwipfeln. Überall hört und sieht man sie, daher war es für uns ganz klar bei diesem Projekt mitzumachen.“

 

Eckhard Maack

Eckhard Maack

Mitmachen wird auch Eckhard Maack, Bürgermeister der Gemeinde Swisttal, der stellvertretend für die Gemeide ein Spatzennest überreicht bekam und erklärte: „In Swisttal ist der Spatz zu Hause. Damit das auch so bleibt, werden wir beim Rathaus nach einer geeigneten Stelle für das Spatzennest suchen und auf viele Spatzen hoffen.“

Neben der Gemeinde Swisttal erhielten bereits im Frühjahr 300 Interessenten eine kostenlose Nisthilfe und Saatguttütchen, um den Spatzen neue Brutplätze und samenliefernde Pflanzen zur Bereicherung des Nahrungsangebots zu ermöglichen.

 

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Betina Küchenhoff

Was für Aktionen zum Schutz des Spatzes speziell im Kölner Stadtgebiet laufen, stellte Betina Küchenhoff vom Kooperationspartner, dem Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln, exemplarisch dar: „Ein Fotowettbewerb und die Herausgabe eines kostenlosen Kalenders stehen für dieses und kommendes Jahr auf dem Programm. Mit einer Wanderausstellung zum Spatz wollen wir in diesem Herbst beginnen.“

Wünschenswert ist nun, dass durch das Projekt neue große und kleine Spatzenfreunde gefunden werden. Denn auch hier gilt: Man kann nur schützen und erhalten was man kennt!