Beratung des Naturpark Our – Ein Projekt über Ländergrenzen hinaus

Im Jahr 2020 wurde die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft  zur Entwicklung von Naturschutzmaßnahmen für den Naturpark Our in Luxemburg beauftragt. Insgesamt sechs im Naturpark bisher nicht umgesetzte Maßnahmen werden zukünftig mit den dort ansässigen Landwirten in dem vom Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung geförderten mehrjährigen Projekt „D’Naturparken zu Letzebuerg – (een) Insekteräich“ in der Praxis getestet.

Die Auswahl fiel auf Maßnahmen im Acker- und Grünland. So wurde beispielsweise die eigens entwickelte Maßnahme „Wildpflanzenblühstreifen mit Strukturelementen“ aus dem Stiftungs-Projekt „Rheinland3“  empfohlen.

Für den Acker wurden zudem die Maßnahmen Beetle Bank, Mais-Stangenbohnen-Gemenge und Anbau von Wildenergiepflanzen ausgewählt, deren Auswahl sich ebenfalls auf Erfahrungen aus gemeinnützigen Stiftungs-Projekten wie beispielsweise im Kreis Wesel stützen.

Die Maßnahme Altgrasstreifen, mittlerweile als Öko-Regelung förderfähig, sowie die Anlage von Benjeshecken finden im Projekt als Umsetzungsmöglichkeit auf Grünland bzw. Streuobstwiesen ebenfalls Berücksichtigung.

Alle Maßnahmen wurden in Kennblättern definiert und gemeinsam mit dem Naturpark sowie der Biologischen Station des Naturparks und dem Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung mit den in Luxemburg geltenden Vorschriften konkretisiert. Die Kennblätter umfassen neben der Beschreibung und Zielsetzung der Maßnahme auch Vorgaben hinsichtlich Flächengröße, Hinweise zur Anlage, Bewirtschaftungsauflagen sowie Tipps zur Handhabung im Flächenantrag.

In einem weiteren Beratungsbaustein erarbeitete die Stiftung, angepasst an die in Luxemburg geltenden Bedingungen, Vorschläge für die jeweilige Vergütung für Ertragsausfall und das Engagement der Landwirte, welche im Maßnahmenkennblatt hinzugefügt wurden.

Mit diesem Konzept wird nun folgend die Umsetzung in die Praxis mit den im Naturpark wirtschaftenden Landwirten durch den Naturpark und die dort ansässige Biologische Station angeregt und begleitet.

Nach der Einsaat eines mehrjährigen Blühstreifens mit Regio-Saatgut werden zusätzlich Sträucher als Strukturelemente gepflanzt.
Die Kombination eines mehrjährigen Blühstreifens aus Regio-Saatgut mit Sträuchern (hier Johannisbeeren) schafft vor allem für Feldvögel eine Aufwertung ihres Habitats.
Das Stehenlassen von Altgrasstreifen ist eine einfache Maßnahme u. a. zur Vernetzung von Lebensräumen und zur Verbesserung der Lebensraumbedingungen von Insekten, Kleinsäugern und Vögeln.

Der Anbau einer Wildenergiepflanzenmischung zur energetischen Nutzung in Biogasanlagen hat durch ein reiches Blütenangebot und einer tiefen Durchwurzelung positive Auswirkungen auf das Nahrungsangebot vieler Nützlinge wie Bestäuber und die Bodenstruktur.

Projektpartner:


Das Projekt „D’Naturparken zu Letzebuerg – (een) Insekteräich“ wurde finanziert durch:

Ansprechpartnerin bei der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft ist:

Meike Frizen, Fon 0 22 8 – 90 90 72 – 42 oder m.frizen@rheinische-kulturlandschaft.de