6. Welche integrierten Regulierungsstrategien gibt es zur Reduzierung von Problembeikräutern im Ackerbau?

Beikräuter können die Erträge landwirtschaftlicher Kulturen reduzieren. Dies gilt insbesondere für die konkurrenzstarken sogenannten Problemunkräuter wie Acker-Kratzdistel und Quecke. Diese konkurrieren mit der Hauptkultur um Nährstoffe, Licht und Wasser. Sie können zudem die Übertragung von Krankheiten fördern oder zu einer erschwerten Ernte führen.

Eine vielfältige Beikrautgemeinschaft aus konkurrenzschwachen, niedrigwüchsigen Arten kann jedoch sogar positive Ertragseffekte haben (Nützlingsförderung, Erosionsschutz, verbessertes Mikroklima, Stickstoffanreicherung etc.). Gegen Beikrautarten können verschiedene Regulierungsstrategien in unterschiedlichen Entwicklungs- und Bearbeitungsstadien helfen und damit den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren.

Dazu gehören unter anderem:

  • Abwechslungsreiche Fruchtfolgen mit einem regelmäßigen Wechsel von Halm und Blattfrüchten (u. a. hilfreich gegen die Ausbreitung von Weißem Gänsefuß)
  • Auswahl von unkrautunterdrückenden Getreidesorten. Diese beschatten die Beikräuter durch eine hohe Bestockungsintensität, eine möglichst waagerechte Blatthaltung und eine ausreichende Wuchshöhe, sodass die Beikräuter in ihrem Wachstum gehemmt werden
  • Anbau von Leguminosen, wie Klee und Luzerne in der Fruchtfolge, mit unkrautunterdrückender Wirkung auf Wurzel- und Samenunkräuter
  • Anbau von schnellwüchsigen Zwischenfrüchten, wie kruziferen Sommerzwischenfrüchten (z. B. Senf und Ölrettich), für die Beikrautunterdrückung
  • Gründliche Reinigung der Maschinen zur Verhinderung des Verschleppens von Wurzelmasse und Samen unerwünschter Beikräuter auf andere Flächen
  • Nach Ernte bzw. vor Einsaat einer Folgekultur mehrfaches Grubbern oder Eggen (Scheibenegge) zur Bekämpfung von Ausfallgetreide und aufkeimenden Beikräutern
  • Nutzung eines Striegels im frühen Entwicklungsstadium der Beikräuter, vor Auflaufen der Hauptkultur (Blindstriegeln) oder im stehenden Bestand außerhalb der Keim- und Auflaufphase der Hauptkultur
  • Hacken zwischen den Reihen der Hauptkultur
  • Vermeiden des Aussamens von Problembeikräutern, wie Acker-Kratzdistel oder Ampfer, durch frühzeitiges Ausmähen der Nester
  • Flache, ganzflächige Bearbeitung der obersten Bodenschicht mit überlappenden Gänsefußscharen zur zusätzlichen Schwächung der Acker-Kratzdistel.