Ausgleich zwischen Rhein und Nordsee besiegelt

(06.05.2015) Rheinufer, Nordsee und Südsee an nur einem Tag erkunden? Das war dank der gleichnamigen Seen in Xanten nie ein Problem, aber in Zukunft wird dies Ausflüglern sicher noch mehr Freude machen. In die landwirtschaftliche Produktion integrierte Ausgleichsmaßnahmen werden hier Tierarten der Auen einen Lebensraum bieten und die Landschaft bereichern. Den Grundstein dafür legten gestern Vertreter des Deichverbandes Xanten-Kleve und der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft bei einer gemeinsamen Vertragsunterzeichnung.

 

deichverband_unterzeichnung

(v.l.n.r.): Karl-Heinz Tepper, Leiter Technik Deichverband, Hans-Heinrich Beenen, Deichgräf Deichverband, Bernhard Schlüß, Geschäftsführer Deichverband, Markus Reinders, Zweigstellenleiter Niederrhein Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Friedhelm Decker, Vorstandsvorsitzender Stiftung Rheinische Kulturlandschaft Foto: Christiane Närmann-Bockholt

Hintergrund ist, dass für die abgeschlossene Deichsanierung im Teilbereich Xanten Wardt bis zur Kreisgrenze Wesel/Kleve ökologische Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erforderlich sind. Die Stiftung wurde vom Deichverband mit der Flächenbeschaffung und Umsetzung dieser Maßnahmen beauftragt.

Die Vertreter des Deichverbandes Xanten-Kleve und der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft freuten
sich über die Vertragsunterzeichnung 

 

Blänken in Grünland oder Acker dienen als wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tiere.

Blänken in Grünland oder Acker dienen als wertvoller
Lebensraum für zahlreiche Tiere.

Hans-Heinrich Beenen, Deichgräf des Deichverbandes Xanten-Kleve erklärt dazu:

„Als Baumaßnahmenträger mussten wir uns gut überlegen, wie wir die notwendigen Kompensationsmaßnahmen gestalten wollen, ohne dass dadurch die wirtschaftenden Landwirte benachteiligt werden. Wir sind sehr froh, dass wir zusammen mit der Stiftung eine so gute Lösung gefunden haben.“

Denn für die Sanierung des Deiches sind insgesamt 30 Hektar Ausgleichsfläche nötig, von denen sechs Hektar durch Eigentum des Deichverbandes abgedeckt werden können. Die übrigen 24 Hektar stellt die Stiftung zur Verfügung.

„Für die gesamte erforderliche Fläche haben wir in enger Kooperation mit fünf ansässigen Landwirten gearbeitet und Maßnahmen entwickelt, die sich gut in den Betriebsablauf integrieren lassen. So wird keine landwirtschaftliche Fläche aus der Produktion genommen und trotzdem die verpflichtende naturschutzfachliche Aufwertung umgesetzt.“, führt Friedhelm Decker, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, aus.

So umfasst der Vertrag insgesamt fünf Maßnahmen auf Flächen in der Gemeinde Xanten. Die flächenmäßig größte Maßnahme ist eine Grünlandextensivierung in Kombination mit der Anlage von Blänken, also flachen Wasseransammlungen, die im Sommer oft austrocknen.
Diese sind wichtige Lebensräume für viele Tierarten, z.B. Libellen, Amphibien, Wiesenvögel.