Ausgleichsflächen für Gewerbegebiet Bornheim – Hinweisschilder informieren über Ruhezonen für Feldvögel und Co.

(03.03.2020) Ein ungestörter Lebensraum für Wildtiere neben geschäftigem Treiben. Das ist das Ziel der Ausgleichsmaßnahmen für den Gewerbepark Bornheim-Süd. Auf rund 6,5 ha bilden artenreiche Blühflächen und extensiv bewirtschaftete Ackerflächen einen Lebensraum für Feldhasen, seltene Feldvögel wie Feldlerche und Rebhuhn und bestäubende Insekten.

Hoffen auf die Wirkung der neuen Informationstafeln für Feldlerche und Rebhuhn (v.l.n.r.) Joachim Strauß, Prokurist Wirtschaftsförderungsgesellschaft Bornheim, Markus Reinders, Stv. Geschäftsführer Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Dr. Wolfgang Paulus, Leiter Umwelt- und Grünflächenamt Stadt Bornheim , Peter-Werner Decker, Landwirt, und Birte Tschentke, Projektleiterin Stiftung Rheinische Kulturlandschaft

Um auf die Maßnahmen und ihre wichtige Funktion aufmerksam zu machen, stellten an diesem Dienstag Vertreter der Stadt Bornheim und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft gemeinsam mit der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft und dem bewirtschaftenden Landwirt Hinweistafeln mit Informationen für die Bevölkerung vor.

„Hintergrund für die großformatigen Tafeln ist der ansteigende Nutzungsdruck der Flächen durch Spaziergänger, die so die nötige Ruhe für die Feldvögel vor allem in der Zeit der Brut und Aufzucht zunehmend beeinträchtigen“, führt Markus Reinders, stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung, an.

Aber nicht nur für Spaziergänger, „sondern auch für Reiter, Hundespaziergänger und die anliegenden Gewerbetreibenden sind die Flächen so attraktiv, dass sich leider bereits Trampelpfade durch die Blühflächen ziehen“, ergänzt Dr. Wolfgang Paulus, Leiter des Umwelt- und Grünflächenamtes der Stadt Bornheim.

Hier sollen die Schilder nun Abhilfe schaffen und „direkt zu Beginn der Pfade die Freizeitsuchenden darauf aufmerksam machen, warum die Flächen nicht betreten werden sollen“, stellt Birte Tschentke, Projektleiterin bei der Stiftung, dar.

Denn durch das Betreten werden nicht nur die Feldvögel in ihrem Lebensraum gestört. Auch die eingesäten Blühpflanzen sind trittempfindlich und halten regelmäßigen Begehungen nicht stand. Dadurch reduziert sich das Nektar- und Pollenangebot für bestäubende Insekten, die wiederum Futter für die Vögel darstellen. „Für viele Spaziergänger sind dies sicher unbewusste Zusammenhänge, die wir mit den Schildern sichtbar machen und somit auch in das Bewusstsein bringen wollen“, führt Joachim Strauß von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft in Bornheim zuversichtlich an.

Darauf hofft auch Landwirt Peter-Werner Decker, der unter anderem die Flächen zwischen Gewerbegebiet und Autobahn 555 bewirtschaftet und im Auftrag der Stiftung die Blühstreifen und den Extensiv-Acker umsetzt. Der Bornheimer Landwirt und die anderen Beteiligten von Stiftung, Stadt und Wirtschaftsförderungsgesellschaft setzen auf das Verständnis und die Rücksicht der Freizeitsuchenden in Zeiten abnehmender Artenvielfalt.