Blühstreifen im Winterschlaf – Insektenvielfalt bewahren

(30.11.2020) In der Gemeinde Niederkrüchten steht der Winter kurz vor der Tür. Die Tage werden kürzer, das Wetter grauer und kälter. In dieser Jahreszeit sind auch die strahlenden Blüten der im Rahmen des Projektes „Bunte Felder“ angelegten Blühstreifen endgültig verschwunden. Dennoch sind die mehrjährigen Blühflächen weiterhin voller Leben.

 

Jens Lübben, Projektleiter Stiftung Rheinische Kulturlandschaft und Paul-Christian Küskens, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Krefeld-Viersen an einer mehrjährigen Blühstreifenfläche im November. Foto: Stiftung Rheinische Kulturlandschaft

Die verblühten und auf den ersten Blick eher trist wirkenden Streifen bilden vor allem in den kalten Jahreszeiten einen wichtigen Rückzugsort für die Tierwelt in der offenen Landschaft. So können sich Vögel sowie das Niederwild in der hohen Vegetation zurückziehen und Nahrung finden.

Aber vor allem für die Gruppe der Insekten, wie die artenreichen Familien der Laufkäfer oder der Schmetterlinge, ist es von großer Bedeutung die Blühstreifen über den Winter unberührt zu lassen. Denn durch den weiterhin bestehenden Pflanzenaufwuchs werden große und kleine Tiere vor Wettereinflüssen wie Wind und Frost geschützt. Insekten sowie deren Larven und Puppen überwintern unter Pflanzenbüscheln, in Halmen oder im Boden. Um die streifenbewohnende Fauna zu schonen und deren Erhalt zu fördern, wird die Pflege in Niederkrüchten erst ab Ende Februar sowie mit Hilfe eines Balkenmähers vorgenommen. Durch eine hohe Schnitthöhe und einen vergleichsweise kleinen Wirkbereich der Schneidmesser wird bei diesem Verfahren die Tierwelt möglichst geschützt.

Die regelmäßige Bearbeitung der Blühstreifen ist notwendig, um den artenreichen Fortbestand der ausgesäten Pflanzenarten im Folgejahr zu sichern und einer Vergrasung entgegenzuwirken. So können im nächsten Frühjahr die Wildpflanzen in prächtigen Farben neu erblühen und neben den tierischen Bewohnern auch die Menschen wieder erfreuen.

Jede Bürgerin und jeder Bürger, Vereine, Unternehmen und sonstige Institutionen können dafür sorgen, dass diese Aufwertung der Kulturlandschaft auch weiterhin von engagierten Landwirtinnen und Landwirten umgesetzt und ausgebaut wird. Durch eine „Blüh-Patenschaft“ in Form einer zweckgebundenen Spende kann jeder seinen Beitrag zum Artenschutz leisten. Auf Wunsch erhalten die Spendenden neben einer Spendenbescheinigung ein individuelles Zertifikat.

Weitere Informationen zum Projekt „Bunte Felder“ sind auf der Internetseite der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft unter www.rheinische-kulturlandschaft.de/bunte-felder-niederkruechten/ zu finden.


 

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