Einsaat erfolgt: Mehrjährige Blühstreifen in der Gemeinde Schwalmtal
(22.09.2020) „Gemeinsam vielfältig engagiert“ so lautet der Leitspruch der unserer Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, der auch in der Gemeinde Schwalmtal durch die gute Kooperation mit Landwirten und der Gemeinde erfolgreich umgesetzt wird. Ab dem Frühjahr 2021 können sich die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Schwalmtal an bunten Blühstreifen im Gemeindegebiet erfreuen. Aber nicht nur für den Menschen sind die Streifen ein optischer Anziehungspunkt, vor allem Insekten sowie Feldvögel und Niederwild suchen diese Bereiche in der offenen Feldflur gerne als Nahrungsquelle und Versteckmöglichkeit auf.
Da Blühstreifen bestenfalls im Herbst angelegt werden, erfolgte die Einsaat bereits in diesem Jahr. Insgesamt entstehen rund 22.500 m² blühende Flächen in der Gemeinde. Diese bleiben fünf Jahre lang erhalten und bilden somit dauerhaften Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge und Co.
Das Projekt zur nachhaltigen Förderung der biologischen Vielfalt wurde in Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Schwalmtal und der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft ins Leben gerufen. „Wir als Gemeinde möchten unsere Landschaft langfristig aufwerten und somit direkt vor Ort den Naturschutz fördern. Wir sind froh, mit der Stiftung einen erfahrenen Partner an unserer Seite zu haben, der über viel Knowhow bei der Umsetzung von kooperativen Naturschutzprojekten verfügt. So kann unser Ziel gemeinsam mit den Landwirten wirkungsvoll realisiert werden“, erläutert Michael Pesch, Bürgermeister der Gemeinde Schwalmtal.
Am Projekt nehmen insgesamt sechs ortsansässige Landwirte teil, die sowohl die Einsaat als auch die jährliche Bearbeitung zum Ausgang Winters übernehmen. Denn auch für eine Fläche mit Wildpflanzenbestand gilt, dass sie gepflegt werden muss, um ihre Funktion zu erhalten. Eingesät wurde eine hochwertige Saatgutmischung, welche ausschließlich aus gebietseigenen Wildpflanzenarten besteht.
„Das Erscheinungsbild der Blühflächen wird sich aufgrund der dynamischen Artenzusammensetzung stetig verändern. Anders als in den Sommermonaten zeigen sich die Flächen nicht immer schön bunt, sind dafür aber ein beliebtes Ziel für viele Wildtierarten als Nahrungsquelle oder Versteckmöglichkeit“, erklären Anna Wellnitz und Jens Lübben von der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft. Sie berichten zudem, dass es nicht schwer war die Landwirte für die Teilnahme am Projekt zu gewinnen und gemeinsam geeignete Flächen zu finden. „Uns Landwirten liegt viel daran die Kulturlandschaft wie wir sie kennen zu erhalten. Wenn die Artenvielfalt insbesondere bei den Insekten zurückgeht, leidet auch die Landwirtschaft unter dem Verlust wichtiger Bestäuber. Deshalb setzen wir gerne solche Maßnahmen um, von denen alle profitieren“, beton Hermann-Josef Mewißen, Landwirt aus Schwalmtal. Auch über das Kooperationsprojekt mit der Gemeinde Schwalmtal hinaus engagiert sich die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft für den kooperativen Naturschutz mit der Land- und Forstwirtschaft.
Für interessierte Flächennutzer und Eigentümer stehen Frau Wellnitz unter Fon 0 21 52 – 87 43 2 – 83 und Herr Lübben unter Fon 0 21 52 – 87 43 2 – 82 als Ansprechpartner im Haus der Landwirtschaft in Kempen gerne zur Verfügung.