Freilichtmuseum Roscheider Hof bietet Ackerwildkräutern eine Heimat
Bei diesem Ziel unterstützt ihn das Freilichtmuseum Roscheider Hof in Konz, das Flächen für Vermehrungsbeete zur Verfügung gestellt hat. Hier werden die Feldsalate zusammen mit anderen Raritäten des Ackers von Dr. Wehke gehegt und gepflegt, um später ihre Samen ernten zu können. Diese sollen langfristig auf geeigneten Äckern der gleichen Region, aus der das Ausgangs-Saatgut stammt, wieder eingesät werden.
Ein weiterer Vermehrungsstandort für das Bundesland Rheinland-Pfalz liegt in Trier-Euren. Die ersten Einsaaten fanden auf den beiden zur Verfügung stehenden Flächen im Herbst 2016 statt. Mehrere Nachsaaten folgten, denn auch Ackerwildkräuter reagieren mitunter empfindlich auf Spätfröste und lang anhaltende Trockenheit. Zeitweise ist auch eine Handbewässerung der Beete nötig, um die kostbaren Bestände von Spießblättrigem Tännelkraut, Südlichem Ackerfrauenmantel, Acker-Glockenblume, Sand-Mohn und zahlreichen weiteren Arten nicht zu gefährden.
Das Engagement von Dr. Wehke ist Teil des Ackerwildkrautprojektes „Unkraut vergeht nicht – stimmt nicht!“ der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft.
Einen Eindruck des Projektes und der Vermehrungsarbeit im Freilichtmuseum Roscheider Hof vermitteln folgende Video-Beiträge:
„Von Klatschmohn und anderen Wildkräutern“, Quelle: SWR.
„Ackerwildkräuter im Roscheider Hof“, Quelle: Zeitung „Trierischer Volksfreund“
Hintergrund
Das Konzept „Sammeln – Vermehren – Sichern“ zum Schutz gefährdeter Ackerwildkräuter wurde im Modellprojekt „Unkraut vergeht nicht – stimmt nicht!“ der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft von 2010 bis 2014 erprobt. Es wird getrennt nach Naturräumen durchgeführt und seit 2015 gemeinsam mit regionalen Partnern im Rahmen des gleichnamigen bundesweiten Projektes in weiteren Bundesländern angewandt. Neben Rheinland-Pfalz sind bereits zwei weitere Bundesländer beteiligt: In Bayern konnte als Umsetzungspartner die Bayerische KulturLandStiftung gewonnen werden, in Sachsen-Anhalt die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt. Das Projekt „Unkraut vergeht nicht – stimmt nicht!“ wird von Bayer unterstützt.