Hasenohr und Co. für Sachsen-Anhalts Äcker
Die naturverträgliche Sammlung des Wildpflanzen-Saatgutes übernehmen dabei kundige Botaniker, die die seltenen Arten in der Feldflur aufspüren. Die Vermehrung erfolgt anschließend in aufwendiger Handarbeit bei der Firma Saalesaaten zwischen Nehlitz und Frößnitz, was nun bei einem Termin vor Ort zu besichtigen war.
„Die Vermehrung in separaten Beeten und Anzuchtschalen erfordert viel Geduld und Fingerspitzengefühl, oftmals auch die Lust am Experimentieren“, weiß Dr. Jens Birger, Geschäftsführer der Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt zu berichten. „Daher sind wir froh, mit Herrn Stolle von der Firma Saalesaaten einen ausgewiesenen Experten für die regionale Vermehrung von Wildkräutern in Sachsen-Anhalt an unserer Seite zu haben.“
Ist die Vermehrung schließlich geglückt, ist die Wiederaussaat des vermehrten Saatgutes an geeigneten Standorten die dritte Stufe des Erhaltungsprozesses. Dazu sollen in Form von Kompensationsmaßnahmen Flächen langfristig für den Ackerwildkrautschutz gesichert werden.
Zu einer ackerwildkrautfreundlichen, extensiven Bewirtschaftung gehören u.a. ein doppelter Saatreihenabstand, der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und Halmstabilisatoren. Denn nur so können die konkurrenzschwachen Arten erhalten werden. Diese Vorgaben werden in Verträgen mit den Landwirten, die den Acker bewirtschaften, festgeschrieben. Die besondere Bewirtschaftung führt in der Regel zu geringeren Erträgen der angebauten Kulturen, als dies bei üblicher Bewirtschaftung der Fall wäre. Der Landwirt erhält für diesen Ertragsausfall eine entsprechende Vergütung.
Die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt beteiligt sich als regionaler Partner an dem bundesweiten Projekt „Unkraut vergeht nicht – stimmt nicht!“ der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft. Unterstützt wird das Projekt von Bayer.