Jetzt anmelden zur Abschlussveranstaltung zum „Modellprojekt zur Verbesserung der Situation von Ackerwildkräutern in Sachsen-Anhalt“

(03.11.2022) Am Freitag, den 18.11.2022 findet von 9:30 Uhr bis 13:30 Uhr die Abschlussveranstaltung des Projektes zur Verbesserung der Situation von Ackerwildkräutern unserer Schwesterstiftung „Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt“ in Halle (Saale) statt.

Interessierte Teilnehmer:innen können sich bis zum 09.11.2022 anmelden.
Weitere Informationen und das Programm finden Sie hier. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

Das „Modellprojekt zur Verbesserung der Situation von Ackerwildkräutern in Sachsen-Anhalt“ beschäftigte sich von Mai 2019 bis September 2022 mit dem Erhalt und der Förderung der heimischen Segetalflora.

 

Wesentliche Aufgaben des Projektes beinhalteten:

1. Flächen mit einem hohen Potenzial für den Ackerwildkrautschutz in einem Flächenkataster Ackerwildkrautschutz zu erfassen und damit eine Flächenkulisse für Maßnahmen zu erstellen,

2. einen Katalog von Maßnahmen zu entwickeln, um Ackerwildkräuter sowohl in der konventionellen Landwirtschaft als auch im Ökolandbau zu fördern ohne die landwirtschaftliche Produktion infrage zu stellen, und

3. Landwirtinnen und Landwirte für die Erhaltung und Förderung von Ackerwildkräutern zu motivieren und bei der Umsetzung der Maßnahmen zu begleiten.

Zum Projekt

Ackerwildkräuter zählen heute deutschland- und europaweit zu den gefährdetsten Artengruppen. So weisen von den ca. 280 Ackerwildkrautarten Sachsen-Anhalts bereits knapp die Hälfte einen Gefährdungsstatus auf.

Ziel des ELER-Projektes war es, einen ersten Grundstein für die Verbesserung der Situation der Ackerwildkräuter in Sachsen-Anhalt zu legen. Hierzu wurde ein landesweites, GIS-gestütztes „Flächenkataster Ackerwildkrautschutz“ aufgebaut, das alle bisher bekannten Potenzialflächen mit Vorkommen seltener Ackerwildkräuter erfasst. Das „Flächenkataster Ackerwildkrautschutz“ stellt flächen- und artbezogene Informationen für zukünftige Fördermaßnahmen sowie für die Planung produktionsintegrierter Kompensationsmaßnahmen zur Verfügung.

Eine weitere Aufgabe des Projektes war die Beratung von Landwirtschaftsbetrieben zu einer ackerwildkrautfreundlichen Bewirtschaftung und die Initiierung von Maßnahmen zur extensiven Bodennutzung in Kooperation mit der Landwirtschaft. Begleitend hierzu wurde ein Praxisleitfaden erstellt, der landwirtschaftlichen Betrieben Möglichkeiten aufzeigt, im Rahmen ihrer Betriebsabläufe etwas für den Ackerwildkrautschutz zu tun. Gleichzeitig bedarf es auf der Ebene der Agrarförderung sowie bei den Rahmenbedingungen für Kompensationsmaßnahmen weiterer Optimierungen, damit Ackerwildkrautschutz in Sachsen-Anhalt besser gelingen und verstärkt umgesetzt werden kann. Auch hierzu wurden im Projekt Vorschläge erarbeitet.

Ackerwildkräuter bilden die Basis der Nahrungspyramide auf den Feldern. Ihre Pollen, ihr Nektar und ihre Samenstände stellen für zahlreiche einheimische Insektenarten eine wichtige Nahrungsgrundlage dar. Die Insektenfauna sowie die Samen wertgebender Ackerwildkräuter wiederum bieten einer Vielzahl an Feldvögeln Nahrung.

Aufgrund des Rückgangs der Ackerbegleitarten haben auch Insekten und Vögel der Agrarlandschaften enorme Bestandseinbußen erfahren. Daher wurde im Projekt außerdem die Wirksamkeit extensiver ackerbaulicher Bodennutzung auf die Vielfalt der  Segetalflora und der Feldvögel evaluiert.
Mit der im Projekt aufgebauten Samenbank wird Saatgut regionaler Herkunft von selten gewordenen Ackerwildkräutern für Wiederansiedlungsmaßnahmen lokal und regional
ausgestorbener Arten sowie für populationsstützende Maßnahmen zur Verfügung gestellt.
Dieses soll in einem Folgeprojekt verstärkt zum Einsatz kommen.