Natur- und Artenschutzacker für die Feldlerche in Kaarst – Büttgen

(17.06.2020) Seit diesem Frühjahr dürfen sich Natur und Mensch an zwei neuen Blühflächen im Umland des Kaarster Ortsteils Büttgen erfreuen. Wo im letzten Jahr noch Feldfrüchte geerntet wurden, sind nun artenreiche Blühflächen entstanden, die für viele Tiere und besonders für die selten gewordene Feldlerche einen geeigneten Lebensraum bieten.

Setzen sich gemeinsam für den Erhalt und die Förderung der Feldlerche ein (v.l.n.r.): Markus Reinders, stv. Geschäftsführer Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Michael Berrisch, Landwirt, Jens Lübben, Projektleiter Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, und Sigrid Burkhart, Technische Beigeordnete Stadt Kaarst

Das Projekt zum Artenschutz entstand im Rahmen der Umsetzung des Gewerbegebiets „Kaarster Kreuz“ in Kooperation zwischen der Stadt Kaarst und unserer Stiftung.

Unsere Stiftung setzt seit dem Jahr 2003 kooperativen Naturschutz mit Landwirten unter dem Motto „Naturschutz durch Nutzung“ um. So kann sie mit der Realisierung von über 250 Projekten in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln einen umfangreichen Erfahrungsschatz aufweisen.

„Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit der Stiftung. So wird gewährleistet, dass die Maßnahmen nicht nur durchgeführt, sondern auch langfristig auf ihre Funktionalität des Natur- und Artenschutzes geprüft werden. Das ist uns als Stadt besonders wichtig“, erklärt Sigrid Burkhart, Technische Beigeordnete der Stadt Kaarst.

Erfolg durch Kooperation

Die als Frühlingsbote bekannte Feldlerche ist ein typischer Bewohner der offenen Kulturlandschaft. Aufgrund von Lebensraumverlust und schwindendem Nahrungsangebot ist der Bestand des „Vogels des Jahres 2019“ jedoch rückläufig. Um hier entgegenzuwirken, wurde in Büttgen im vergangenen Herbst auf 1,5 Hektar Ackerland eine Blühmischung, bestehend aus heimischen Wildkräutern und Gräsern, eingesät.

Die Besonderheit der Mischung liegt darin, dass die ausgewählten Wildpflanzen besonders gut an die Standortbedingungen angepasst sind. Die Blühflächen liefern neben Nahrung auch optimale Versteck- und Nistmöglichkeiten für die Feldlerche und weitere Vögel, Kleintiere und Insekten. Somit kann sich eine vielfältige Lebensgemeinschaft entwickeln“, schildert Markus Reinders, stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft.

Gemeinsam vielfältig engagiert

Bewirtschafter der Flächen ist Landwirt Josef Berrisch aus Kaarst. Das vorgestellte Maßnahmenkonzept für den Erhalt gefährdeter Tier- und Pflanzenarten ist gezielt so geplant, dass er es problemlos in seinen Produktionsablauf integrieren kann: „Wir Landwirte arbeiten täglich mit und in der Natur und sind auch auf ihren Erhalt angewiesen. Gerne leiste ich hiermit meinen Beitrag dazu, die biologische Vielfalt zu schützen und zu fördern“, erläutert sein Sohn Michael Berrisch.

So verzichtet Berrisch „während der Projektlaufzeit von 30 Jahren beispielsweise auf den Einsatz von mineralischem Dünger oder Pflanzenschutzmitteln und pflegt die Flächen einmal jährlich durch Mulchen“, erläutert Jens Lübben, Projektleiter unserer Stiftung. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt, Stiftung und Landwirtschaft wird das Motto der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft „gemeinsam vielfältig engagiert“ auch in Büttgen erfolgreich umgesetzt.