Regionales Saatgut für das Osternest

(23.03.2018) Noch lässt der Frühling ein wenig auf sich warten, aber vielerorts laufen die Vorbereitungen für die nächsten Einsaaten schon auf Hochtouren. Saatgut für bunt blühende Mischungen ist auch zum Osterfest ein beliebtes Geschenk. Möchte man Wildpflanzen aussäen, lohnt es sich, bei der Herkunft genau hinzuschauen: Gebietseigenes Saatgut heimischer Arten, auch Regio-Saatgut genannt, bietet in Garten, Feld und Grünland einige Vorteile.

 

Die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft verwendet Regio- Saatgut zur Einsaat von Wildpflanzen-Blühstreifen.

Die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft verwendet Regio-Saatgut zur Einsaat ihrer Wildpflanzen-Blühstreifen.

Die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft verwendet bei der Einsaat von Wildpflanzen im Rahmen ihrer Projekte gebietseigenes Saatgut. Dieses wird nach vorgegebenen Richtlinien in der Region gesammelt und vermehrt, in der es später auch wieder eingesät wird. Eine gezielte züchterische Veränderung findet nicht statt. Daher sind die Pflanzen in der Regel besser an die vor Ort gegebenen Umweltbedingungen (z.B. Witterung und Boden) angepasst als dort nicht heimische, sogenannte „gebietsfremde“, Pflanzen.

Verwendet man dagegen gebietsfremde Pflanzen und gelangen diese in die freie Landschaft, können sie sich dort etablieren und heimische verwandte Pflanzen verdrängen oder sich mit diesen kreuzen. Dies ist aus naturschutzfachlicher Sicht nicht gewünscht.

Bestäuber profitieren von heimischen Wildpflanzen.

Bestäuber profitieren von heimischen Wildpflanzen.

Auch Insekten, die spezielle Anpassungen an die regional vorkommenden Wildpflanzen ausgebildet haben, profitieren von der Einsaat von Regio-Saatgut. Hierbei wird gleichzeitig ausgeschlossen, dass Zuchtformen mit sogenannten „gefüllten“ Blüten ausgesät werden. Diese sind zwar schön anzusehen, bieten aber Bestäubern kaum Nahrung.

Vor allem in der freien Landschaft, aber auch beim Einkauf für den eigenen Garten kann es sich daher im Sinne des Naturschutzes und der Langlebigkeit der Einsaaten lohnen, auf die genaue Herkunft des Saatgutes zu achten.

Nähere Informationen zu gebietsheimischem Saatgut und zahlreiche Bezugsquellen erhält man z. B. beim

1. Verband deutscher Wildsamen- und Wildpflanzenproduzenten e.V. (VWW)
2. Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (RegioZert® – Qualitätssicherungssystem)

 

Wer sich noch genauer informieren möchte:
Das Bundesnaturschutzgesetz hat zu gebietsfremden Pflanzen Bestimmungen in § 40 Absatz 4 getroffen.

Wie unterscheiden sich Kultur- und Wildpflanzen?

„Kulturpflanzen“ sind Pflanzen, die vom Menschen kultiviert und durch gezielte Auslese des Menschen züchterisch verändert wurden. Oftmals wurden aus einer Art zahlreiche Sorten entwickelt. Beispiele hierfür sind Weizen, Raps oder Sonnenblumen.

Unter „Wildpflanzen“ versteht man Pflanzen, die „spontan“, d.h. ohne Zutun des Menschen, in der freien Natur vorkommen und eine „natürliche“ Auslese aufgrund der bestehenden Umweltbedingungen erfahren haben, sodass sie im Lauf der Zeit eine Anpassung an diese ausgebildet haben.

 

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude!