Blühstreifen: Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Neueinsaat? Stiftungsstudie sucht Lösung

(07.02.2023) Blühstreifen sind eine der am meisten genutzten Naturschutzmaßnahmen in der offenen Agrarlandschaft. Mehrjährige Blühstreifen aus Wildpflanzen sind für die Förderung der Biodiversität besonders gut geeignet, jedoch vergrasen diese im Laufe der Jahre. Das daraus resultierende abnehmende Blütenangebot hat zur Folge, dass die Streifen als Lebensraum für einige Tiergruppen weniger geeignet sind.

Kombination aus unterschiedlich alten Blühstreifen (Foto: Tina Dünzkofer)
Veröffentlichung der Studie im Agriculture, Ecosystems and Environment Journal

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Neueinsaat? Dies wurde bisher kaum erforscht, weshalb hierzu keine Empfehlungen vorliegen. In der Literatur finden sich lediglich Hinweise darauf, dass längere Standzeiten besser sind als einjährige Blühstreifen. Das ist allerdings keine Basis für den praktischen Naturschutz, auf der klare Vorgaben für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen formuliert werden können.

In der gerade im „Agriculture, Ecosystems and Environment Journal“ veröffentlichten Studie unserer Stiftung Rheinische Kulturlandschaft wurde erstmals im wissenschaftlichen Kontext das Problem klar definiert und ein Lösungsansatz vorgestellt:

Mit der Anlage von kombinierten Blühstreifen unterschiedlichen Alters konnte erfolgreich eine Steigerung der Biodiversität am Beispiel von Laufkäfern erreicht werden. Dies stellt zwar keine vollständige Lösung des Dilemmas dar, ist aber ein erster Schritt Blühstreifen länger für die Steigerung der Biodiversität in der Agrarlandschaft nutzbar zu machen und weitere Forschung in diesem Bereich anzuregen.

Hier geht es zur Studie: https://doi.org/10.1016/j.agee.2023.108375

H Schmied, L Getrost, A Hamm & T Dünzkofer (2023). The flower strip dilemma (FSD): An overlooked challenge in nature conservation and a possible first step towards a solution by combining different aged flower strips. Agriculture, Ecosystems and Environment


Das Projekt „Summendes Rheinland – Landwirte für Ackervielfalt“ wurde bis September 2019 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie mit Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert.