Summendes Rheinland erneut Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

(14.08.2019) Das Projekt zur Förderung von Bestäubern in Ackerbauregionen gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten befindet sich in seinem sechsten Jahr. Kurz vor dem Erreichen der „Projekt-Zielgeraden“ im September 2019 wurde das „Summende Rheinland“ nun zum zweiten Mal von der Jury der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Unter dem Motto „Landwirte für Ackervielfalt“ setzt sich das Projekt „Summendes Rheinland“ bereits seit 2014 für die Aufwertung von Offenlandlebensräumen in intensiv genutzten Agrarlandschaften ein. Gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten werden hierzu Blühsäume aus wertvollem Regiosaatgut eingesät, blühende Zwischenfrüchte angelegt und spezielle Wildbienen-Nisthilfen (Bestäuber-Gabionen) installiert.

Blühender Saum aus regionalen Wildpflanzen im Einsaatjahr

Die umgesetzten Maßnahmen tragen nicht nur zur Verbesserung des Lebensraumes für Insekten, Vögel und viele weitere Tiergruppen bei, sondern bilden auch ein Bindeglied zwischen Landwirtschaft und breiter Öffentlichkeit. Hiermit zeigt das Projekt auf innovative Weise, was kooperativer Naturschutz zum Erhalt und zur Aufwertung biologischer Vielfalt in der Agrarlandschaft leisten kann. Für diese Arbeit wurde das Projekt erstmals 2017 auf der Grünen Woche in Berlin offiziell als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet.

Weiterentwicklung des Projektes

Im Rahmen der Projektlaufzeit wurde das Betätigungsfeld des Projektes darüber hinaus kontinuierlich erweitert. Dies gelang zum einen in Zusammenarbeit mit dem Niederwildprojekt der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft: Das „Summende Rheinland“ realisierte im Raum Niederkassel die Förderung des Niederwildes vor allem mithilfe der Einsaat der überjährig stehenden Zwischenfrüchte, die auch im Winter Nahrung und Deckung spenden.

Blühende Zwischenfrüchte im „Summenden Rheinland“ bieten Nahrung und Deckung für Tiere der Offenlandschaften

Zusätzlich baute das „Summende Rheinland“ die Kooperation mit der Universität Bonn im Bereich Forschung aus und intensivierte diese über die Projektlaufzeit, um Erkenntnisse über die erreichte Förderung weiterer Tierarten zu erhalten. So wurden Abschlussarbeiten durchgeführt, die die Effekte der Maßnahmen auf Laufkäfer, Wildbienen und Feldvögel untersuchen. Die Ergebnisse dieser Forschung wurden wissenschaftlich publiziert.

Diese Weiterentwicklungen nahm die UN-Dekade Fachjury zum Anlass, das „Summende Rheinland“ erneut für seine Leistungen auszuzeichnen und dessen Titel als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt für weitere zwei Jahre zu bestätigen.

Knautien-Sandbiene
Knautien-Sandbiene auf der Blüte einer Acker-Witwenblume, die in der regionalen Wildpflanzenmischung des „Summenden Rheinlands“ enthalten ist

Das Projekt „Summendes Rheinland – Landwirte für Ackervielfalt“ wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert und ist Teil des Verbundprojektes „Lebendige Agrarlandschaften – Landwirte gestalten Vielfalt“.