Lokal, regional, ganz egal?!- Herkunft von Naturschutzsaatgut für Garten, Park und Landschaft

Vielen Akteurinnen und Akteuren, die Saatgut zu Naturschutzzwecken einsetzen, ist die Bedeutung der Saatgutherkunft nicht bewusst. So kann gut gemeintes Engagement unter Umständen sogar negative Auswirkungen auf die Vielfalt heimischer Pflanzen- und Tierarten haben. Vor diesem Hintergrund sollte das bundesweite Projekt „Lokal, regional – ganz egal?!“ der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft u. a. möglichst viele relevante Nutzerinnen und Nutzer von Naturschutzsaatgut für diese Thematik sensibilisieren. Das vom BfN geförderte Projekt wurde von September 2020 bis Ende 2021 durchgeführt.

Die Aufklärungskampagne hatte das Ziel, die verschiedenen Beteiligten zu einem reflektierten und naturschutzfachlich korrekten, jedoch zugleich umsetzungsorientierten Umgang mit verschiedenen Saatgutmischungen und deren Herkunftsqualitäten zu befähigen.

Hierzu wendete sich das Projekt an verschiedene Zielgruppen, die Einsaaten zu Naturschutzzwecken planen, veranlassen oder durchführen. Dies waren beispielsweise Städte und Gemeinden, Planungsbüros Naturschutzinitiativen und –verbände, Wirtschaftsunternehmen, Landwirtschaft, Jagd, Imkerei, aber auch Familien- oder Bildungseinrichtungen.

Um diese unterschiedlichen Zielgruppen zu erreichen, stellt unsere Stiftung Rheinische Kulturlandschaft den Redaktionen von Magazinen und Zeitschriften für ihre Berichterstattung kostenfrei Artikel und Freianzeigen für die Online- und Printnutzung zur Verfügung. Diese sind weiterhin zugänglich.

Zusätzlich wurde eine empfehlenswerte Saatgutmischung entwickelt, um die direkte Umsetzung in der Praxis zu fördern. Die Mischung sollte trockentolerante Arten enthalten, um den zukünftig zu erwartenden klimatischen Bedingungen Rechnung zu tragen. Der Anspruch war zudem, die Mischung so zu konzipieren, dass sie den Arten des Offenlandes, insbesondere Insekten und Vögeln, Lebensraum und Nahrungsgrundlage bieten.

Bei der Mischung handelt es sich um eine mehrjährige Regiosaatgut-Mischung zur Einsaat im Westdeutschen Tiefland (Regiosaatgut-Herkunftsregion 2).

Die Regiosaatgut-Mischung wurde erfolgreich im Frühjahr 2021 in Mindestmengen von 100 Saatguttütchen gezielt an Bildungseinrichtungen, Städte und Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen für Kleinstflächeneinsaaten innerhalb der Regiosaatgut-Herkunftsregion 2 abgegeben.

Unter „Saatgut für Naturschutzzwecke sinnvoll auswählen“  finden Sie Informationen, in welchen Bereichen welches Saatgut eingesetzt werden sollte und wo die Verwendung bestimmter, sogenannter „gebietseigener“ Herkünfte sogar gesetzlich vorgeschrieben ist. Außerdem finden Sie Hilfestellungen, wie Ihnen eine Aussaat optimal gelingt, sowie Informationen zu unserer Regio-Saatgutmischung.

 

Blühstreifen aus einer Wildpflanzenmischung
Blühstreifen mit einer Kulturpflanzenmischung (Foto N. Becker)

Ansprechpartnerin für das Projekt ist

Frau Nadine Becker, Fon 0 22 8 – 90 90 72-18, Mail n.becker@rheinische-kulturlandschaft.de


Das Projekt wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.