Station 10

Guter-Heinrich-Flur | Brennnessel-Giersch-Saum

Hier findet sich eine Vielfalt an Wildkräutern, die nährstoffreiche und leicht feuchte Böden lieben.

In dieser großen Schutzfläche hat sich während der letzten vierzig Jahre an einer Hauswand ein alter Bestand mit Gutem Heinrich erhalten, den wir auf unserem Rundweg schon kennen gelernt haben.

Diese Schutzfläche beherbergt neben dem Guten Heinrich (vorne) auch die Große Brennnessel (Mitte) und das Schöllkraut (hinten).

Wiesenkerbel, Weiße Taubnessel und Große Brennnessel gesellen sich an kühleren und nährstoffreichen Stellen der Dörfer wie hier gerne zum Guten Heinrich hinzu. Auch diese Arten sind essbar und fanden früher Verwendung in der Küche, z. B. zu besonderen Anlässen wie Gründonnerstag als Kräutersuppe.

Das giftige Schöllkraut gehört zu den Mohngewächsen. Es blüht gelb von Mai bis Oktober.

Auch das Schöllkraut (Chelidonium majus) darf hier nicht fehlen, da es besonders gerne in Siedlungen wächst. Es ist eine schon seit der Antike verwendete Heilpflanze. Der ätzende und stark färbende gelbe Milchsaft wurde zum Beispiel bei Behandlung von Warzen angewendet. Aber Vorsicht: Alle Teile der Pflanze sind giftig!

Entlang der Weißdornhecke befindet sich ein Brennnessel-Giersch-Saum.

Beide Arten zeigen an, dass der Boden hier viel Stickstoff enthält. Bei vielen Gärtnern ist der Giersch (Aegopodium podagraria) wegen seiner zahlreichen Ausläufer nicht allzu beliebt. Sein Reichtum an Vitamin C macht ihn aber zu einem gesunden Wildgemüse. Ähnliches gilt auch für die Große Brennnessel (Urtica dioica), die zudem für manche Schmetterlingsraupen die alleinige Futterpflanze ist. Hierzu gehören der Kleine Fuchs und das Tagpfauenauge.

Wo? Baugruppe Westerwald, bei Haus Nr. 32 (Haus aus Bilkheim)

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