Station 9

Schwarznesselflur | Heilkräutergarten

 

Die wärmeliebende Schwarznessel (Ballota nigra) ist an ihren rosafarbenen Blüten, den z. T. braun bis violett überlaufenen Blättern und ihrem unangenehmen Geruch zu erkennen. Sie wird daher auch „Stink-Andorn“ genannt.

Diese Schutzfläche steht für eine früher in Dörfern typische Pflanzengemeinschaft, die Schwarznesselflur. Die Schwarznessel fühlt sich auf stickstoffreichen, leicht feuchten Böden an sonnigen Standorten wohl. Sie kam früher oft an Wegen, Hauswänden und Zäunen in Dörfern vor. Den Winter überdauert die Art mit ihrem Rhizom im Boden und treibt im Frühjahr wieder aus.

Die Blüten der Echten Hundszunge sind zuerst meist bläulich-violett und verfärben sich dann langsam in einen Purpur-Ton.
Bild: Otto Wilhelm Thomé, 1885, Gemeinfrei / Wikimedia Commons

Auch die anderswo selten gewordene Gewöhnliche Hundszunge (Cynoglossum officinale) mag den trockenen Standort vor der Hauswand. Mithilfe ihrer Klettfrüchte, die nach Mäusen riechen, hat sich diese Art schon an viele Stellen im Museum ausgebreitet.

Zusammen mit Blüten von Rainfarn in Gelb (Tanacetum vulgare), Wilder Malve in Rosarot (Malva sylvestris) und Mutterkraut in Weiß (Tanacetum parthenium) erscheint diese Schutzfläche fast wie ein Blumenbeet.

Früher wurden viele Arten dieser Schutzfläche als Heilpflanzen gesammelt oder in Gärten angepflanzt. Die Malven haben sich zum Beispiel durch ihre Schleimstoffe bei Husten und Halsweh bewährt. Weitere Heil- und Küchenkräuter zeigt ein Blick über den Zaun in den angrenzenden Garten.

Wo? Baugruppe Westerwald, bei Haus Nr. 31 (Haus aus Ruppenrod)

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