Klatsch-Mohn

(Papaver rhoeas)

Charakteristisches Wildkraut in Getreidefeldern auf Lehm- und Kalkböden

Ökologie

Lebensweise

• Krautige, kurzlebige Pflanze
• Entweder überwintert sie als Samen im Boden, keimt im Frühjahr und stirbt nach der Fruchtbildung im Herbst desselben Jahres ab (sommerannuell) oder sie keimt bereits im Herbst, überwintert als Jungpflanze, blüht im Sommer und stirbt nach der Fruchtbildung ab (winterannuell)

Fortpflanzung

• Bestäubung erfolgt durch viele verschiedene Insekten
• Samenausbreitung durch Stoß oder Wind, welches ein Ausschütteln der Kapseln zur Folge hat
• Die Samen können mehrere Jahrzehnte im Boden keimfähig bleiben
• Die Samen keimen, wenn sie auf oder flach unter dem Boden liegen (Flach- oder Lichtkeimer)

Habitatansprüche / Lebensraum

• Der Klatsch-Mohn wächst auf sommerwarmen, trockenen bis mäßig frischen, nährstoff- und basenreichen (besonders kalkhaltigen), humosen Böden
• Bevorzugt Lehm- und Kalk-Standorte
• In Mitteleuropa Kulturbegleiter. Hauptvorkommen in Getreidefeldern. Inzwischen vermehrt auf Ruderalflächen wie Straßenböschungen, Schutt, an Wegrändern und im Bahnhofsgelände

Verbreitungskarte

Wissenswertes

Klatsch-Mohn duftet nicht und entwickelt nur Pollen, keinen Nektar. Die hauptsächlichen Bestäuber sind Hummeln, Wildbienen, Honigbienen und Schwebfliegen. Für den Menschen sowie für Tiere ist der Milchsaft leicht giftig.

Gefährdung

• Rote Liste Deutschland: ungefährdet (Kategorie *)
• Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel
• Intensive mechanische Beikrautregulation

Erforderliche Bewirtschaftung

• Extensive Bewirtschaftung der Äcker, u. a.:
  • Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel
  • Nur mäßig hohe Düngergaben
• Gründliche Saatgutreinigung
• Einbringen der Art durch Regiosaatgut auf Ackerwildkraut-Schutzäcker

Typische Begleitarten

Gewöhnlicher Erdrauch (Fumaria officinalis), Acker-Senf (Sinapis arvensis), Acker-Hellerkraut (Thlaspi arvense), Schmalblättrige Wicke (Vicia angustifolia)