A4a Extensive Äcker / Lichtäcker

Ackerflächen, auf denen Getreide mit geringerer Saatdichte und/oder mit doppeltem Saatreihenabstand oder mit Drill-Lücken ausgesät wird, um einen lichten Bestand zu erzeugen

Ziele und Wirkung

  • Erhöhung des Lichteinfalls fördert Ackerwildkrautgesellschaften
  • Ackerwildkräuter eignen sich als Nahrungsquelle für Tierarten der offenen Feldflur wie Insekten und Feldvögel und werden von manchen Insekten zur Eiablage genutzt
  • Bodenbrütende Feldvögel wie die Feldlerche nutzen lichte Getreidebestände als Nistplatz

Geeignete Standorte

  • Bevorzugt auf mageren Flächen ohne dominante Beikräuter
  • Minderertragsstandorte, wie Kuppen, Schlagränder oder Sandstandorte

Umsetzung/ Durchführung

Anlage:

  • Reduktion der Aussaatstärke und/oder Verdoppelung des Saatreihenabstands oder Anlage von Drilllücken
  • Im Winter- und im Sommergetreide möglich
  • Als Teilfläche oder ganze Ackerparzelle
  • Breite der Streifen: mindestens sechs Arbeitsbreiten (18 m)

Pflege:

  • Kein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (insbes. Herbizide und Insektizide)
  • Keine oder reduzierte mechanische Unkrautbekämpfung (z. B. Striegeln)
  • Reduktion bzw. Verzicht einer mineralischen Düngung; Gründüngung oder eine leichte organische Düngung je nach Standort möglich
  • Eine späte Stoppelbearbeitung ist sinnvoll, um Ackerwildkräuter, die erst spät zur Samenreife gelangen, zu fördern sowie wandernde Amphibien und junge Feldhasen zu schonen

Standzeit:

  • Standzeit wie die Getreidekultur

Varianten:

  • Doppelter Reihenabstand: jede zweite Drillschar geschlossen (Reihenabstand von ca. 18 cm)
  • Halbe Saatstärke: Bei der Einsaat wird die Saatmenge um 30–50 % reduziert
  • Drilllücken: Erzeugen von Lücken bei der Einsaat durch Schließen von Säscharen mit einer Breite von 30–50 cm. Abstände zwischen den Drilllücken von 1–2 m
  • Untersaat: Einsaat einer niedrigwüchsigen Untersaat

Tipp: Die Blütenvielfalt in den Lichtstreifen bzw. Getreidelücken kann bei fehlendem Samenpotential im Boden durch die Einsaat heimischer Wildkräuter und blühender Kulturarten mit geringer Saatstärke ergänzt werden

Hinweis: Eine Reduktion der Saatstärke kann bei früheingesätem Wintergetreide mit guten Vorfruchtwerten durch eine stärkere Bestockung Ertragsverluste weitestgehend kompensieren

Bezug zur Agrarförderung: ÖR 6 „Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel“ unter Einhaltung der jeweiligen Vorgaben.

Klimawirkung: Die Extensivierung einer Ackerfläche hat im Vergleich zum intensiven Ackerbau einen positiven Effekt auf das Klima. Durch die reduzierte Bearbeitung und die geringere Verwendung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln werden Ressourcen gespart und die Freisetzung von THG reduziert (siehe auch G8).

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