Feldhase

(Lepus europaeus)

Typische Art der offenen und halboffenen, strukturreichen Feldflur

Ökologie

Lebensweise

  • Tag- und nachaktiv, ruht in ausgescharrter Erdmulde (Sasse)
  • Lebt in der freien Feldflur (keine Baue wie Kaninchen)
  • Drückt sich bei Gefahr in die Sasse und flüchtet meist erst bei großer Nähe des Feindes
  • Junghasen fallen häufig schnellen Erntemaschinen zum Opfer

Fortpflanzung

  • Fortpflanzungszeitraum Februar bis Oktober
  • Bis zu vier Würfe im Jahr mit ca. 1–5 Jungen möglich
  • Junghasen (Nestflüchter) werden etwa vier Wochen lang gesäugt
  • Mit 8–10 Monaten sind Junghasen kaum noch von den erwachsenen Tieren zu unterscheiden

Nahrung

  • Pflanzliche Kost, zahlreiche Nahrungspflanzen (Wildkräuter und Kulturpflanzen) sind bekannt
  • Fettreiche Pflanzen beeinflussen die Milchqualität der Häsinnen positiv

Wissenswertes

Bei Gefahr springen und laufen Feldhasen Haken schlagend über die Felder. Sie können bis zu 70 km/h schnell werden und fast 2 m hoch springen. Sie sind gut erkennbar an den langen Ohren und dem weißen Fleck an der Unterseite des Schwanzes („Meister Lampe“).

Gefährdung

  • Rote Liste Deutschland: gefährdet (Kategorie 3)
  • Verlust artenreicher, insbesondere kräuterreicher Äsungsflächen durch intensive Bewirtschaftung verbunden mit Dünger, Pflanzenschutzmittel- sowie hohem Maschineneinsatz
  • Mangelnde Nahrung und Deckung besonders in den Wintermonaten, u. a. durch Verlust von Säumen, Wegrainen, Feld- und Wiesenrändern
  • Direkte Verluste durch Mahd und Ernte
  • Kaltes, nasses Mikroklima in dichten Kulturen (hohe Junghasensterblichkeit)

Lebensraum / Erforderliche Bewirtschaftung

  • Ursprünglicher Steppenbewohner, zunächst erfolgreicher Kulturfolger, aktuell vermehrt Bestandsrückgänge zu verzeichnen
  • Bewohnt trocken-warme, strukturreiche Ackerbaugebiete (teils in hoher Dichte), ebenso wie grünlandgeprägtes, bewaldetes Kulturland (meist in geringer Dichte)
  • Heckenstrukturen und Brachen können, besonders in den Wintermonaten, Nahrungs- und Deckungshabitate darstellen sowie Schutz vor ungünstiger Witterung und Feinden bieten
  • Ganzjährige strukturreiche Standorte mit vielfältigem Nahrungsangebot schaffen (z. B. Brachen, Säume, Zwischenfrüchte oder Teilflächenmahd)
Präsenz in der Fläche (erwachsenes Tier)
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Setzzeit / Jungenaufzucht
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