A5 Mischkulturen, Gemengeanbau

Gleichzeitiger Anbau von zwei oder mehr Kulturarten auf demselben Ackerschlag, die ein- oder mehrjährig stehen und auch gemeinsam geerntet werden können

Ziele und Wirkung

  • Höhere Pflanzenvielfalt und somit höhere Blüten- und Strukturvielfalt gegenüber der Reinkultur. Dies fördert wiederum Insekten, Feldvögel und Säugetiere durch die Schaffung von Nahrungsquellen, Fortpflanzungs- und Überwinterungsorten sowie die verbesserte Vernetzung verschiedener Lebensräume
  • Körnerleguminosen im Gemenge haben eine hohe beikrautunterdrückende Wirkung, wodurch die Möglichkeit eines Verzichts auf mechanische und chemische Beikrautbekämpfung besteht und bodenbrütende Vögel sowie junge Feldhasen profitieren können
  • Vorteile eines Gemengeanbaus mit Leguminosen gegenüber Reinkulturen:
    • bessere Standfestigkeit, Reduktion von Schaderregern
    • Ertragssteigerung/Ertragsstabilisierung
    • Nährstoffverlust und Nitratauswaschungsrisiko im Boden werden verringert
    • Reduzierter Druck durch Problempflanzen

Geeignete Standorte

  • Sowohl auf mageren Böden als auch auf besseren Standorten möglich, abhängig von den Bedürfnissen der einzelnen Gemengepartner (z. B. Boden- und Klimaverhältnissen)
  • Unverträglichkeiten einzelner Gemengepartner und Fruchtfolge beachten
  • Ungeeignet sind Standorte mit starkem Unkrautdruck

Umsetzung/ Durchführung

Anlage:

  • Gemengepartner sollten nach gemeinsamen Abreifezeitpunkt und Standortbedürfnissen zusammengestellt werden
  • Gemengeanbau eignet sich besonders zwischen Leguminosen und Nichtleguminosen wie z. B. Erbse mit Gerste oder Ackerbohne mit Mais
  • Kann als Haupt- und Zwischenfrucht angebaut werden
  • Ansaat in Gemischtsaat, Reihensaat oder gestaffelter Saat

Pflege:

  • Verzicht auf Stickstoffdüngung bei Gemenge mit Leguminosen
  • Kulturangepasste Düngung mit Kalium und Phosphat sowie Kalkversorgung ist unproblematisch
  • Verzicht auf chemische und mechanische Beikrautregulierung
  • Ernte je nach Verwendungszweck entweder als Körnergemenge mit anschließender Saatgutreinigung oder als Ganzpflanzensilage
  • Für die Ernte empfiehlt sich ein Hochschnitt (> 8 cm), um Bodenbrüter und Amphibien zu schonen sowie das Aussparen von Teilflächen, um einen Rückzugsraum sicherzustellen

Standzeit:

  • Ernte/Mahd abhängig von den Zielarten und der Reife der Gemengepartner

Bezugzur Agrarförderung: GLÖZ 6 „Mindestbodenbedeckung“ bei überjährigen Untersaaten, GLÖZ 7 „Fruchtwechsel auf Ackerland“, ÖR 2 „Vielfältige Kulturen im Ackerbau“ unter Einhaltung der jeweiligen Vorgaben.

Tipp: Nach einem Futterbaugemenge mit hoher Vorfruchtwirkung eignen sich anspruchsvolle Feldfrüchte wie Weizen, Mais oder Kartoffeln als Folgekultur.

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