Stieglitz

(Carduelis carduelis)

Häufige Art der offenen und halboffenen Kulturlandschaft mit ausreichend samentragender Nahrung

Ökologie

Lebensweise

  • Tagaktiv
  • Teilzieher, überwiegend zwischen Februar bis Oktober anzutreffen
  • In klimatisch günstigen Regionen auch überwinternd
  • Außerhalb der Brutzeit meist in Trupps oder kleinen Gruppen
  • Trupps sind oft an Wegrändern bei der Nahrungssuche, z. B. an Disteln, zu beobachten

Fortpflanzung

  • Nistplatzwahl durch Männchen ab März
  • Gelege oft in Bäumen oder Büschen, in ca. 3–12 m Höhe, gut getarnt
  • Gelegegröße 4–6 Eier; Brutzeit etwa 11–13 Tage
  • Nach weiteren 14 Tagen werden die Jungvögel flügge

Nahrung

  • Überwiegend pflanzliche Kost
  • In der Brutzeit geringer Anteil an tierischer Nahrung, z. B. Blattläuse
  • Vielzahl verschiedener Pflanzensamen bildet Hauptnahrung (ca. 150 verschiedene Nahrungspflanzen)
  • Vor allem halbreife bis reife Samen der Stauden- und Kräutervegetation (z. B. Disteln, Huflattich, Sonnenblumen), aber auch von Bäumen (z. B. Birke, Erle)

Verbreitungskarte

Verbreitungskarte: verändert nach: EEA, 2014; Basiskarte: GeoBasis-DE / BKG, 2019

Wissenswertes

Der besonderen Vorliebe für Samenstände von Disteln verdankt der Stieglitz seine Bezeichnung „Distelfink“. Der heutige Name bezieht sich auf die Rufe des Stieglitzes, die sich ähnlich anhören wie eine Wiederholung von „stieglitz“.

Gefährdung

  • Rote Liste Deutschland: ungefährdet (Kategorie *)
  • Nahrungsmangel durch fehlende samentragende Vegetation in der Feldflur, besonders während der Wintermonate
  • Lebensraumverlust durch Bebauung, Intensivierung der Landwirtschaft, Strukturverlust durch große Schläge
  • Aufgabe extensiver Bewirtschaftung

Lebensraum / Erforderliche Bewirtschaftung

  • Strukturreiche offene bis halboffene Habitate
  • Kommen sowohl in der Agrarlandschaft als auch im Siedlungsbereich vor
  • Bei entsprechendem Nahrungsangebot werden z. B. Streuobstwiesen, Obstgärten und Feldgehölze besiedelt
  • Weg- oder Schlagränder mit samentragenden Stauden und Kräutern sind wichtige Nahrungshabitate
Präsenz in der Fläche (erwachsenes Tier)
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
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Okt
Nov
Dez
Brutzeit / Jungenaufzucht
Jan
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