L7 Grüne Wege

Öffentlich und privat genutzte, unbefestigte Feld- bzw. Wirtschaftswege, deren Vegetationsbedeckung vollständig oder teilweise als Lebensraum für verschiedene Tiere zur Verfügung steht

Ziele und Wirkung

  • Lineare Vernetzungselemente von Lebensräumen
  • Förderung der Pflanzenvielfalt, insbesondere von Acker- und Grünlandsaumarten
  • Durch dauerhafte Vegetationsbedeckung Verminderung von Erosion und Auswaschung
  • Grüne Wirtschaftswege bilden mit ihren i. d. R. mageren, verdichteten Bodensubstraten häufig einen besonderen Lebensraum; asphaltierte Wege sind im Vergleich zu unbefestigten Wegen unüberwindbare Barrieren für die Bodenfauna (z. B. Spinnen und Laufkäfer)
  • Schaffung von Nahrungs-, Rückzugs- und Überwinterungsmöglichkeiten
  • Fahrspuren werden als temporäre Gewässer von Amphibien genutzt

Geeignete Standorte

  • Sämtliche Wirtschafts- und Privatwege an landwirtschaftlichen Flächen

Umsetzung/ Durchführung

Anlage:

  • Nicht ausgebaute oder unbefestigte Wege sollten erhalten bleiben, bei der Neuanlage unbefestigte Wege bevorzugen
  • Bei der Wegeinstandsetzung gilt generell „so wenig wie nötig“ nicht jedes Loch verfüllen, nicht jeder Weg muss mit dem PKW befahrbar sein
  • Stehenlassen eines möglichst breiten Saums (im Bereich des Banketts) an befestigten Wegen
  • Vernetzung von grünen Wegen mit anderen Naturschutzflächen (z. B. Blühstreifen, Säume, Hecken) ist sinnvoll

Pflege:

  • Kein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Dünger
  • Naturverträgliche Mahd beachten: Teilflächenmahd, Hochschnitt, langsame Arbeitsgeschwindigkeit, um Kleinlebewesen zu schonen
  • Auf nährstoffreichen Standorten das Mahdgut möglichst abtransportieren (Förderung der Pflanzenvielfalt)
  • Mahd bzw. Mulchen sollte nicht zum gleichen Zeitpunkt wie angrenzende Landnutzung erfolgen:
    • Wegraine 1-mal jährlich mähen/mulchen
    • Mittelspur des Weges nach Bedarf mähen/mulchen, auch eine blütenreiche Blühmischung mit niederwüchsigen Arten kann ausgebracht werden
  • Vertiefungen in den Fahrspuren möglichst nicht verfüllen (temporärer Lebensraum für Amphibien)

Achtung: Wenn Vorkommen von Jakobs-Kreuzkraut oder anderen unerwünschten Pflanzen bekannt sind, sollte das Mahdmanagement an deren Bekämpfung angepasst werden.

Standzeit:

  • dauerhaft
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