Wiesen-Pippau
(Crepis biennis)
Typische Mähwiesenpflanze mit Schwerpunkt in Glatthaferwiesen
Ökologie
Lebensweise
- Zweijährige, tiefwurzelnde, überwinternde grüne Halbrosettenpflanze
- Überwinterungsknospen nahe der Erdoberfläche (Hemikryptophyt)
Fortpflanzung
- Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Bienen, aber auch Selbstbestäubung ist möglich
- Die Vermehrung erfolgt aber weitgehend durch Apomixis (d. h. die Früchte entwickeln sich ohne Befruchtung)
- Samenausbreitung durch Wind, aber auch durch Kletten- und Kleben am Fell von Tieren
Habitatansprüche / Lebensraum
- Wächst auf frischen, nährstoffreichen, mäßig sauren bis milden, humosen, mittel- bis tiefgründigen Ton- und Lehmböden
- Die Art ist etwas wärmeliebend und bevorzugt offene, sonnige, aber nicht zu trockene Bereiche
- Typische Pflanze der Mäh- und Fettwiesen, die jedoch auch ruderal an Wegen vorkommen kann
- Mäßiger Stickstoffzeiger
Verbreitungskarte
Wissenswertes
Die Art erträgt keine Beweidung und verschwindet, sobald Mähwiesen in Weiden umgewandelt werden. Auf Wiesen wird sie allerdings nicht gerne gesehen, weil sie hartes Heu liefert und vom Vieh meistens verschmäht wird. Futterwert: mittel
Gefährdung
- Rote Liste Deutschland: ungefährdet (Kategorie *)
- Verdrängung bzw. Dezimierung durch hohe Düngergaben
- Umbruch von Grünland
Erforderliche Bewirtschaftung
- Eine extensive Mahd in Verbindung mit keiner oder nur mäßiger Düngung begünstigt die Förderung der Art
- Mäßig bis gut schnittverträglich
- Die Pflanze ist eher weide- und trittunverträglich
Typische Begleitarten
Gewöhnliche Schafgarbe (Artengruppe Achillea millefolium agg.), Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris), Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata), Gewöhnlicher Goldhafer (Trisetum flavescens)