Rauchschwalbe

(Hirundo rustica)

Häufige Art in der offenen Kulturlandschaft mit Grünland, Weidevieh und einzelnen Gehöften

Ökologie

Lebensweise

  • Tagaktiv und witterungsabhängig
  • In Deutschland nur im Sommer anzutreffen (überwintert in Afrika)
  • Nistplätze innerhalb von Gebäuden
  • Feinde (z. B. Sperber) werden gemeinsam mit Verfolgungsflügen und Warnrufen vertrieben
  • Ab Juli bilden sich Ansammlungen von Alt- und Jungvögeln, oft auf Leitungsdrähten

Fortpflanzung

  • Nach dem Eintreffen am Brutplatz (April-Mai) kommt es zur Paarung
  • Nistplätze in kleinen Kolonien häufig in landwirtschaftlichen Gebäuden oder z. B. Schuppen, Garagen und Werkshallen
  • Für den Nestbau werden lehmiger, feuchter Boden und teilweise Tierhaare und Grashalme benötigt. Daraus werden viertelkuglige Schalen mit offenem Rand gebaut, teils werden alte Nester renoviert und besetzt
  • Gelegegröße 4–6 Eier; je nach Witterung und Nahrungsangebot 1–3 Bruten im Jahr

Nahrung

  • Nahrung wird im Flug erbeutet
  • Eine große Vielzahl an verschiedenen Beutetieren wird gefressen
  • Die Hauptnahrung besteht aus Fluginsekten (z. B. Stubenfliegen, Mücken, Wespen und Käfer)

Verbreitungskarte

Verbreitungskarte: verändert nach: EEA, 2014; Basiskarte: GeoBasis-DE / BKG, 2019

Wissenswertes

Die Rauchschwalbe gilt als Frühlingsbote, Glücksbringer und Symbol der Liebe. Sie lebt oft in unmittelbarer Nähe zu Menschen und Weidevieh.

Gefährdung

  • Rote Liste Deutschland: Vorwarnliste (Kategorie V)
  • Aufgabe kleinstrukturierter Gehöfte mit Weideviehhaltung
  • Verlust an geeigneten Nistplätzen: Stallungen/Hofgebäude haben meist durch energetische Gebäudesanierung oder moderne Bautechniken keinen freien Einflug mehr bzw. es fehlen ausreichend raue Wände oder Vorsprünge
  • Bewusstes Entfernen von Nestern
  • Verlust von unbefestigten Wegen, Asphaltierung, Beschotterung von Hofgeländen, weshalb Baumaterial für die Nester fehlt (Lehm, Schlamm etc.)
  • Verlust an Nahrung durch fehlende Insekten in der Nähe zum Brutplatz

Lebensraum / Erforderliche Bewirtschaftung

  • Anpassung an die Kulturlandschaft, Brutplätze in Gebäuden
  • Weideviehhaltung und damit verbundener Insektenreichtum bieten gute Bedingungen
  • Offene Bodenstellen, Tränken, Pfützen auf Wegen oder Hofstellen bieten Schlammflächen, die für den Nestbau benötigt werden
Präsenz in der Fläche (erwachsenes Tier)
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
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Okt
Nov
Dez
Brutzeit / Jungenaufzucht
Jan
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