Rebhuhn
(Perdix perdix)
Bewohner der strukturreichen, offenen- und halboffenen Kulturlandschaft
Ökologie
Lebensweise
- Tag- und dämmerungsaktiv
- Ausgesprochener Standvogel (selten Winterfluchtbewegungen)
- Nahrungsaufnahme meist morgens und in den Abendstunden
- Häufiges Sandbaden an geeigneten trockenen freien Bodenstellen
- Bleibt über den Winter im Brutgebiet im Familienverband
Fortpflanzung
- Reviere werden etwa Februar/März besetzt
- Nest wird in guter Deckung am Boden angelegt (ausgepolsterte Bodenmulde)
- Gelegegröße 10–20 Eier; nach ca. 25 Tagen schlüpfen die Küken und folgen ihren Eltern am Boden
- In den ersten 5 Lebenswochen folgen die Küken den beiden Altvögeln (sog. Kette), erst danach sind die Jungvögel flügge, entfernen sich aber meist nur wenige Kilometer vom Brutort
Nahrung
- Nahrungssuche ausschließlich am Boden
- Nahrungszusammensetzung ändert sich im Jahresverlauf
- Größtenteils Pflanzenteile, Wildpflanzensamen und Getreide
- Vor allem in den Sommermonaten wird tierische Nahrung für die Jungenaufzucht benötigt (z. B. Ameisen, Blattläuse, Spinnen, Schmetterlinge und Käfer bzw. deren Entwicklungsstadien)
Verbreitungskarte
Wissenswertes
Die einst in Deutschland sehr häufig vorkommende Art ist aufgrund des Nahrungsmangels, Lebensraumverlusts und stetiger Bejagung seit den 80er Jahren im Bestand um 94 % europaweit gesunken.
Gefährdung
- Rote Liste Deutschland: stark gefährdet (Kategorie 2)
- Verlust von geeignetem Lebensraum wie Brachen, Randstreifen und Wegrainen, Hecken und Büschen
- Verlust von vernetzenden Strukturen in der Feldflur (s.o.), dadurch Verinselung von Populationen
- Gelegeverluste durch frühe erste Mahd im Grünland und Änderung der Fruchtfolge (z. B. vermehrt Wintergetreide mit früher Ernte)
- Nahrungsmangel z. B. durch Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Umbruch von Stoppeläckern direkt nach der Ernte und häufige Grünland-Mahd
- Nahrungsmangel und Lebensraumverluste führen besonders zur Brutzeit und während der Jungenaufzucht zu hohen Bestandsverlusten
Lebensraum / Erforderliche Bewirtschaftung
- Ursprünglicher Steppenbewohner, heute Kulturfolger in landwirtschaftlich geprägten Gebieten
- Bewohnt offene, strukturreiche Ackerflächen, Brachen und Säume
- Bevorzugt warme Böden
- Mehrjährige Strukturen sind wichtig zur Deckung und als Nisthabitat (Feldraine, Altgrasstreifen, niedrige Hecken)
- Kleinstrukturierte Bereiche bieten abwechslungsreiche Nahrungs- und Deckungshabitate
- Kombinationen aus ein- und mehrjährigem Aufwuchs (z. B. bei Brachen) sind von Vorteil
Präsenz in der Fläche (erwachsenes Tier)
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Brutzeit / Jungenaufzucht
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez