Rebhuhn

(Perdix perdix)

Bewohner der strukturreichen, offenen- und halboffenen Kulturlandschaft

Ökologie

Lebensweise

  • Tag- und dämmerungsaktiv
  • Ausgesprochener Standvogel (selten Winterfluchtbewegungen)
  • Nahrungsaufnahme meist morgens und in den Abendstunden
  • Häufiges Sandbaden an geeigneten trockenen freien Bodenstellen
  • Bleibt über den Winter im Brutgebiet im Familienverband

Fortpflanzung

  • Reviere werden etwa Februar/März besetzt
  • Nest wird in guter Deckung am Boden angelegt (ausgepolsterte Bodenmulde)
  • Gelegegröße 10–20 Eier; nach ca. 25 Tagen schlüpfen die Küken und folgen ihren Eltern am Boden
  • In den ersten 5 Lebenswochen folgen die Küken den beiden Altvögeln (sog. Kette), erst danach sind die Jungvögel flügge, entfernen sich aber meist nur wenige Kilometer vom Brutort

Nahrung

  • Nahrungssuche ausschließlich am Boden
  • Nahrungszusammensetzung ändert sich im Jahresverlauf
  • Größtenteils Pflanzenteile, Wildpflanzensamen und Getreide
  • Vor allem in den Sommermonaten wird tierische Nahrung für die Jungenaufzucht benötigt (z. B. Ameisen, Blattläuse, Spinnen, Schmetterlinge und Käfer bzw. deren Entwicklungsstadien)

Verbreitungskarte

Verbreitungskarte: verändert nach: EEA, 2014; Basiskarte: GeoBasis-DE / BKG, 2019

Wissenswertes

Die einst in Deutschland sehr häufig vorkommende Art ist aufgrund des Nahrungsmangels, Lebensraumverlusts und stetiger Bejagung seit den 80er Jahren im Bestand um 94 % europaweit gesunken.

Gefährdung

  • Rote Liste Deutschland: stark gefährdet (Kategorie 2)
  • Verlust von geeignetem Lebensraum wie Brachen, Randstreifen und Wegrainen, Hecken und Büschen
  • Verlust von vernetzenden Strukturen in der Feldflur (s.o.), dadurch Verinselung von Populationen
  • Gelegeverluste durch frühe erste Mahd im Grünland und Änderung der Fruchtfolge (z. B. vermehrt Wintergetreide mit früher Ernte)
  • Nahrungsmangel z. B. durch Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Umbruch von Stoppeläckern direkt nach der Ernte und häufige Grünland-Mahd
  • Nahrungsmangel und Lebensraumverluste führen besonders zur Brutzeit und während der Jungenaufzucht zu hohen Bestandsverlusten

Lebensraum / Erforderliche Bewirtschaftung

  • Ursprünglicher Steppenbewohner, heute Kulturfolger in landwirtschaftlich geprägten Gebieten
  • Bewohnt offene, strukturreiche Ackerflächen, Brachen und Säume
  • Bevorzugt warme Böden
  • Mehrjährige Strukturen sind wichtig zur Deckung und als Nisthabitat (Feldraine, Altgrasstreifen, niedrige Hecken)
  • Kleinstrukturierte Bereiche bieten abwechslungsreiche Nahrungs- und Deckungshabitate
  • Kombinationen aus ein- und mehrjährigem Aufwuchs (z. B. bei Brachen) sind von Vorteil
Präsenz in der Fläche (erwachsenes Tier)
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Brutzeit / Jungenaufzucht
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
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Okt
Nov
Dez
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