A10 Blühende Zwischenfrüchte
Erweiterung der Fruchtfolge durch die Einsaat einer blühenden und artenreichen Zwischenfruchtmischung frühzeitig nach der Ernte der Hauptfrucht
Ziele und Wirkung
- Bei früher Einsaat Pollen- und Nektarangebot, somit Förderung von Insekten und insektenfressenden Vögeln
- Je nach Mischung Winterfutter für körnerfressende Vögel und Wildäsung z. B. für Rehwild (auch gezielt zur Vermeidung von Verbiss an anderen Kulturen)
- Deckungsangebot für verschiedene Tierarten vom Sommer bis zum Ausgang des Winters
- Verschiedene pflanzenbauliche Vorteile wie Nährstoffbindung, Schattengarebildung, Unkrautunterdrückung und Verbesserung der Bodenstruktur
Geeignete Standorte
- Nahezu alle Bodenarten, also auch auf Hochertragsstandorten
- Berücksichtigung der Standortbedingungen (Niederschlag, Temperatur, Bodenart etc.) sowie Fruchtfolge bei der Auswahl der Zwischenfruchtmischung
Umsetzung/ Durchführung
Anlage:
- Möglichst arten- und blütenreiche Mischung auswählen, die zur Fruchtfolge passt bzw. auf die Folgekultur abgestimmt ist, schnell blüht und geringen Samenausfall hat
- Feinkrümeliges, rückverfestigtes Saatbett
- Saatstärke und Saattiefe je nach Mischung (siehe das richtige Saatgut und die richtige Einsaat)
- Frühzeitige Aussaat, am besten sofort nach der Ernte der Hauptfrucht (Mitte Juli bis Mitte August), um zügige Entwicklung von Blüten zu ermöglichen
- Mindestgröße von 0,1 ha
Pflege:
- Kein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Dünger
- Mulchen des Aufwuchses möglichst erst zum Ausgang des Winters
Standzeit:
- Abfrierende Zwischenfrüchte: Einsaat Mitte Juli/Mitte August; stehen lassen bis Mitte Februar (als ÖVF) oder bis zum Ausgang des Winters
- Winterharte Zwischenfrüchte mit Wiederaustrieb im Folgejahr: über den Winter bis April/Mai stehen lassen. Diese Zwischenfrucht dient im Frühjahr Bestäubern als erste Nahrungsquelle
Bezug zur Agrarförderung: GLÖZ 6 „Mindestbodenbedeckung“, wenn die Stoppel überjährig bis zum 15.01. stehen bleiben und GLÖZ 7 „Fruchtwechsel auf Ackerland“ und unter Einhaltung der jeweiligen Vorgaben.
Tipp: Geeignete Folgekulturen nach überwinternden Zwischenfrüchten sind Kartoffeln, Mais, spät gesätes oder gesetztes Gemüse.
Klimawirkung: Der oberirdische Aufwuchs und die unterirdische Wurzelmasse der Zwischenfrüchte liefern organisches Material für den Humusaufbau. So kann bis zu 0,3 t Kohlenstoff pro ha und Jahr im Boden gespeichert werden.