A11 Anbau von Klee und Luzerne
Bereicherung der Fruchtfolge durch den Anbau von kleinkörnigen Leguminosen in Reinsaat oder als Gemenge
Ziele und Wirkung
- Schaffung von reichhaltigen Nahrungsquellen für Bestäuber wie Hummeln und anderen Wildbienen, Schmetterlinge Schwebfliegen
- Feldvögel profitieren vom erhöhten Insektenangebot und nutzen die niedrige Vegetationsstruktur zum Brüten
- Raubvögel wie der Rotmilan oder Schreiadler nutzen die niedrige Struktur zur Beutejagd von Mäusen und Feldhasen
- Positive Effekte auf die Bodenfruchtbarkeit durch Stickstofffixierung und auf die Bodenstruktur durch tiefe Durchwurzelung
- Anbau von mehrjährigen Futterleguminosen fördert den Regenwurmbesatz
Geeignete Standorte
- Standortansprüche sind je nach Sorte bzw. Gemenge unterschiedlich, aber insgesamt relativ gering
- Kleinkörnige Leguminosen sollten nicht in direkter Nähe zu Gewässern wie Tümpeln oder Teichen angebaut werden, um vorkommende Amphibien vor der Mahd zu schützen
- Kleearten und Luzerne sollten nur mit Anbaupausen von 5–7 Jahren auf derselben Fläche angebaut werden

Umsetzung/ Durchführung
Anlage:
- In Reinsaat oder im Gemengeanbau; Gemengeanbau hat eine natürliche beikrautregulierende Funktion und bietet mehr Blütenvielfalt
- Als Ansaatverfahren sind Blanksaat (pflanzenfreie Bodenoberfläche) sowie Ansaat mit einer Deckfrucht (Untersaat in vorhandenen Bestand) möglich
Pflege:
- Die Mahd sollte zielartspezifisch angepasst werden, da zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Arten durch eine Mahd gestört/verletzt/getötet werden können
- Verringerte Schnitthäufigkeit, gestaffelte Mahd, Teilflächenmahd, Ruhezeiten und Hochschnitt (> 8 cm) sind je nach Zielart zu wählen
- Grundsätzlich maximal dreimalige Mahd pro Jahr
Standzeit:
- Sinnvoll überjährig von August bis August des nächsten Jahres; es gibt auch die Möglichkeit zu mehrjähriger Standzeit (bis 5 Jahre) wie z. B. beim Weißklee, der selbstverträglich ist (Vorsicht: bei längerer Standzeit als 5 Jahren wird Acker zu Dauergrünland)
Varianten:
- Klee-Grasgemenge: beugt Nitratauswaschung vor (zusätzlich sinnvoll in Wasserschutzgebieten)
- Verschiedene Kleearten und Luzerne: langanhaltende Blütenpracht
Förderung: Als ÖVF im Greening als Anbau von Leguminosen anrechenbar (Gewichtungsfaktor 1,0).
Tipp: Anbau von überjährigem Kleegras von August bis August in einer Kartoffelrotation soll die Entwicklung von Saatschnellkäfern und Drahtwürmern einschränken
Kombinierbare Maßnahmen