Mehlschwalbe

(Delichon urbicum)

Typische Art für extensiv genutzte Grünland- und Siedlungshabitate mit Insektenreichtum und offenen Bodenbereichen, die lehmiges Nistbaumaterial liefern

Ökologie

Lebensweise

  • Tagaktiv und witterungsabhängig: Bei Regen und Kälte kann es zu Ansammlungen mehrerer Tiere kommen, die sich gegenseitig wärmen
  • Zugvogel, der nur im Sommer in Deutschland anzutreffen ist (überwintert in Afrika)
  • Bevorzugt die Nähe zum Menschen, Nistplätze an der Außenseite von Gebäuden
  • Während des gesamten Jahres gesellig lebend

Fortpflanzung

  • Paare kehren immer wieder an ihren alten Niststandort zurück
  • Nach dem Eintreffen am Brutplatz (meist Mitte April) kommt es zur Paarung
  • Nester werden als oben geschlossene Schalen mit großem Abstand zum Boden an senkrechte Wände gebaut
  • Nistmaterial wird aus Schlamm, Lehm oder Tonpfützen herangeflogen
  • Gelegegröße 4–5 Eier; diese werden etwa 14 Tage bebrütet, bevor die Jungvögel schlüpfen und nach ca. 25 Tagen flügge werden

Nahrung

  • Hauptsächlich Fluginsekten
  • Die Jungvögel werden z. B. mit Blattläusen, Eintagsfliegen und Mücken gefüttert
  • Altvögel produzieren kleine Futterballen aus Speichel und Beutetieren für die Jungen
  • Jährlich werden in einer Schwalbenfamilie rund 250.000 Insekten verfüttert

Verbreitungskarte

Verbreitungskarte: verändert nach: EEA, 2014; Basiskarte: GeoBasis-DE / BKG, 2019

Wissenswertes

Das Anbringen von Kotbrettchen unter dem Nest verhindert großflächige Verschmutzungen, so kann der Nestbau an Fassaden vielerorts toleriert werden.

Gefährdung

  • Rote Liste Deutschland: gefährdet (Kategorie 3)
  • Modernisierter Fassadenbau, der den Nestbau verhindert
  • Beseitigung und Zerstörung von Nestern
  • Nahrungsmangel u. a. durch Intensivierung von Grünlandflächen, Verlust artenreicher Randstrukturen und Bracheflächen
  • Versiegelung, Beschotterung, Asphaltierung von Wegen und Plätzen

Lebensraum / Erforderliche Bewirtschaftung

  • Die Nähe zu Gewässern wird bevorzugt, ursprüngliche Nistplätze an Klippen und Felswänden
  • Anpassung an menschliche Bebauung, Nistplätze an der Außenseite von Gebäuden
  • Offene Bodenstellen, Tränken, Pfützen auf Wegen oder Hofstellen bieten Schlammflächen, die für den Nestbau benötigt werden
  • Neben den Außenwänden von Gebäuden suchen Mehlschwalben ihre Nistplätze auch unter Brücken oder sogar an pendelnden Fähren
Präsenz in der Fläche (erwachsenes Tier)
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
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Okt
Nov
Dez
Brutzeit / Jungenaufzucht
Jan
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