Wiesen-Bocksbart

(Tragopogon pratensis subsp. pratensis)

Häufige Art in Wiesen, mit Schwerpunkt in Glatthaferwiesen, daneben auch in Halbtrockenrasen vorkommend

Ökologie

Lebensweise

Meist zweijährige, sommergrüne Halbrosettenpflanze, seltener einjährig überwinternd oder ausdauernd (dann evtl. als Rhizom-Geophyt)
Tiefreichende Pfahlwurzel
Überwinterungsknospen nahe der Erdoberfläche (Hemikryptophyt)

Fortpflanzung

Insektenbestäubung durch Bienen, Schmetterlinge und Wollschweber; auch spontane Selbstbestäubung möglich
Samenausbreitung hauptsächlich durch Wind (Schirmchenflieger), aber auch durch Wasser und durch Kletthaftung möglich
Die Samen können im Boden bis 2 Jahre keimfähig bleiben

Habitatansprüche / Lebensraum

Der Wiesen-Bocksbart wächst auf frischen, mehr oder weniger nährstoff- und basenreichen, mäßig sauren bis milden, humosen, lockeren, mittel- bis tiefgründigen Ton- und Lehmböden
Ist sommerwärmeliebend und scheut Staunässe
Kommt sowohl in Fett- und Glatthaferwiesen sowie auf Halbtrockenrasen und an Ruderalstandorten wie Wegrändern oder Bahngleisen vor

Verbreitungskarte

Wissenswertes

Die Art blüht vom frühen Morgen bis zum frühen Nachmittag (14 Uhr), danach schließt sich die Blüte wieder. Sie hat einen mittleren Futterwert, wird gerne von Weidevieh gefressen und wirkt sich vermutlich günstig auf die Milchsekretion aus. Futterwert: mittel

Gefährdung

Rote Liste Deutschland: ungefährdet (Kategorie *)
Intensive Landwirtschaft in Verbindung mit (sehr) hohen Düngergaben kann die Art dezimieren oder verdrängen
Umbruch von Grünland in Ackerland

Erforderliche Bewirtschaftung

Extensive Bewirtschaftung mit keiner oder nur mäßiger Düngung
Die Art ist mäßig bis gut schnittverträglich (möglichst erster Schnitt nicht vor Mitte Juni), jedoch sehr empfindlich gegenüber Beweidung und Viehtritt