Sand-Mohn

(Papaver argemone)

Charakteristisches Wildkraut in Getreidefeldern auf kalkfreien, sandigen Lehmböden

Ökologie

Lebensweise

  • Krautige, kurzlebige Pflanze
  • Entweder überwintert sie als Samen im Boden, keimt im Frühjahr und stirbt nach der Fruchtbildung im Herbst desselben Jahres ab (sommerannuell) oder sie keimt bereits im Herbst, überwintert als Jungpflanze, blüht im Sommer und stirbt nach der Fruchtbildung ab (winterannuell)

Fortpflanzung

  • Bestäubung erfolgt durch viele verschiedene Insekten
  • Samenausbreitung durch Wind und Stoß, welches ein Ausschütteln der Kapseln zur Folge hat, außerdem durch Anheften der Borstenhaare an Tierfell
  • Die Samen können mehr als 5 Jahre keimfähig bleiben

Habitatansprüche / Lebensraum

  • Wächst auf sommerwarmen und sommertrockenen, mehr oder weniger nährstoffreichen, aber kalkfreien, mäßig sauren, humosen, lockeren, leichten, bindigen Sandböden
  • Ursprüngliche Standorte sind wahrscheinlich Felsflure, vielleicht auch Dünen
  • In Mitteleuropa Kulturbegleiter. Hauptvorkommen in Getreidefeldern, darüber hinaus an Wegrändern, auf Schuttplätzen und Bahnanlagen zu finden

Verbreitungskarte

Verbreitungskarte: verändert nach: BfN/NetPhyD, 2013; Basiskarte: GeoBasis-DE / BKG, 2019

Wissenswertes

Der Sand-Mohn blüht etwas früher als der Klatsch-Mohn, üblicherweise schon vor der Hauptentwicklungsphase der Kulturpflanzen im Mai. Außerdem unterscheidet sich diese Art vom Klatsch-Mohn durch keulenförmige (mehrmals länger als breite) Kapselfrüchte mit Borsten.

Gefährdung

  • Rote Liste Deutschland: ungefährdet (Kategorie *), z. T. regional gefährdet
  • Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel
  • Intensive mechanische Beikrautregulation
  • Starke Düngung der Äcker
  • Gründliche Saatgutreinigung
  • Verzicht auf längere Brachezeiten

Erforderliche Bewirtschaftung

  • Extensive Bewirtschaftung der Äcker, u. a.:
    • Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel
    • Nur mäßig hohe Düngergaben
  • Einbringen der Art durch Regiosaatgut auf Ackerwildkraut-Schutzäcker (bei regionaler Gefährdung zuvor Rücksprache mit Unteren Naturschutzbehörden)
  • Kleinere Flächen als Brache erhalten

Typische Begleitarten

Gewöhnlicher Ackerfrauenmantel (Aphanes arvensis), Saat-Mohn (Papaver dubium), Dreiteiliger Ehrenpreis (Veronica triphyllos), Zottel-Wicke (Vicia villosa)

Blühzeitraum
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Samenbildung
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
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