Kuckucks-Lichtnelke
(Lychnis flos-cuculi)
Charakteristische Art in nassen bis wechselfeuchten (Fett-)Wiesen
Ökologie
Lebensweise
- Kurzlebige, überwinternde grüne Staude und Halbrosettenpflanze
- Überwinterungsknospen nahe der Erdoberfläche (Hemikryptophyt)
Fortpflanzung
- Insektenbestäubung durch Falter, Bienen und Fliegen
- Samenausbreitung hauptsächlich durch Wind, welcher ein Ausschütteln der Kapseln zur Folge hat
- Die Samen können im Boden meist über 1 Jahr keimfähig bleiben
- Vermehrt sich auch vegetativ durch Ausläufer
Habitatansprüche / Lebensraum
- Wächst auf stau- und sickernassen oder wechselfeuchten, nährstoffreichen, mild bis mäßig sauren, humosen Lehm- und Tonböden (Sumpfhumus-Böden)
- Tritt in nassen Fettwiesen, Moorwiesen und Flachmooren auf
- Wechselfeuchtezeiger
- Halblichtpflanze
Verbreitungskarte
Wissenswertes
Der Name Kuckucks-Lichtnelke kommt vermutlich daher, dass die Blütezeit ab Mai mit der Rückkehr des Kuckucks und seinem wieder zu hörenden Ruf in Verbindung gebracht wird. Zum anderen findet sich häufig am Stängel ein weißer Schaum, der im Volksmund „Kuckucksspeichel“ genannt wird. In der schaumigen Masse befinden sich Larven der Schaumzikade, die sich vom Pflanzensaft ernähren. Diese wird wiederum von Vögeln vertilgt. Darüber hinaus dient die Kuckucks-Lichtnelke zahlreichen Raupen als Futterpflanze; Tagfalter nutzen sie als Nektarquelle. Futterwert: sehr gering
Gefährdung
- Rote Liste Deutschland: ungefährdet (Kategorie *)
- Durch Trockenlegung von nassen Wiesen, zu intensives Ausputzen von Gräben und Verdolung (Verrohrung) von Wiesengräben ist die Pflanze mancherorts seltener geworden
- Umbruch von Grünland in Ackerland
- Überdüngung
- Sehr empfindlich gegenüber Beweidung und Viehtritt
Erforderliche Bewirtschaftung
- Extensive Bewirtschaftung in Verbindung mit keiner oder nur mäßiger Düngung
- Verträgt ein- bis zweimalige Mahd; der früheste Schnitt sollte ab Mitte Juni stattfinden
- Beweidung und Viehtritt vermeiden
Typische Begleitarten
Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris), Bach-Nelkenwurz (Geum rivale), Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)