Kiebitz
(Vanellus vanellus)
Charakteristisch für offene und feuchte Grünland- und Ackerstandorte mit niedriger und lückiger Vegetationsstruktur
Ökologie
Lebensweise
- Überwiegend tagaktiver Vogel, der in Deutschland Brutvogel und Durchzügler ist
- Während der Zugzeit (Frühjahr/Herbst) können sich große Schwärme bilden
- Besonders auffällig während der Balz im Frühjahr (Balzflüge, Rufe)
- In der Brutzeit bilden sich häufig Brutkolonien, bei denen Nester nur wenige Meter voneinander entfernt liegen
- Prädatoren können durch Koloniebildung gemeinsam und damit besonders effektiv abgewehrt werden
Fortpflanzung
- Beginn des Brutgeschäfts ab Mitte März
- Bodennester werden in offenem Gelände mit fehlender oder kurzer Vegetation angelegt
- Gelegegröße 3–4 Eier; nach etwa 21–28 Tagen schlüpfen die Jungvögel (Nestflüchter)
- Meist sind die Jungvögel bereits im Juni flügge
- Kiebitze nutzen gerne immer wieder die gleiche Brutfläche
Nahrung
- Überwiegend tierische Kost
- Hauptnahrung: Bodenlebende Insekten und deren Entwicklungsstadien
- Daneben bodenbewohnende Kleintiere wie z. B. Regenwürmer, Spinnen, Schnecken etc.
- Pflanzenteile und Sämereien werden eher selten gefressen

Verbreitungskarte

Wissenswertes
Unübersehbarer Frühlingsbote in schwarz-weißem Gefieder mit grün bis violettem Metallglanz an der Oberseite, auffallend abstehender Kopffeder und markantem Balzverhalten. Seinen Namen erhält der Kiebitz durch den leicht nasal quiekenden Ruf „kiewit“.
Gefährdung
- Rote Liste Deutschland: stark gefährdet (Kategorie 2)
- Gelegeverluste und hohe Kükensterblichkeit durch Flächenbearbeitung (Schleppen, Walzen, Düngen) und Mahd/Ernte
- Verlust von geeigneten Lebensräumen, z. B. extensiven Feuchtwiesen, Brachen und Säumen sowie Überschwemmungsgebieten
- Mangel an Nistmöglichkeiten und Nahrung für die Küken, z. B. in dichten Getreideschlägen (überwiegend Anbau von Winter- statt Sommergetreide)
- Negativer Einfluss auf mögliche Lebensräume durch intensive Düngung, hohe Viehdichten und Pflanzenschutzmitteleinsatz
Lebensraum / Erforderliche Bewirtschaftung
- Der Kiebitz ist ein Kulturfolger, insbesondere im nordwestdeutschen Tiefland vorzufinden
- Besiedelt offene Grünlandgebiete mit extensiv genutzten feuchten Wiesen und Weiden
- Die erste Mahd sollte frühestens Ende Juni stattfinden, um Gelege und Jungvögel zu schützen
- Flächen ohne Vertikalstrukturen (z. B. Bäume, hohe Sträucher) mit kurzer Vegetation
- Als Ausweichhabitate zum Grünland für die Brut dienen Ackerflächen (positiv ist Sommergetreide mit doppeltem Saatreihenabstand oder Kiebitzinseln)
- Markieren der Gelege mit Stäben (mind. 3 m Abstand zum Nest) um bei der Bearbeitung die Gelege auszusparen
Präsenz in der Fläche (erwachsenes Tier)
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Brutzeit / Jungenaufzucht
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez