A8b Kiebitzinseln

Kurzzeitbrachen innerhalb von großen Ackerschlägen, die als sichere Brut- und Aufzuchtstätten sowie als Nahrungshabitat für den Kiebitz und weitere bodenbrütende Arten dienen können

Ziele und Wirkung

  • Schaffung von Brut- und Nahrungsangeboten für Altvögel und ihre Jungen durch lückige, kurze Vegetation
  • Je größer die Kiebitzinsel, umso größer die positive Wirkung, da Kiebitze gerne in Kolonien brüten

Geeignete Standorte

  • Flächen, auf denen bereits in den Vorjahren Bruten stattgefunden haben, da Kiebitze gerne traditionelle Brutplätze aufsuchen
  • Feuchte Flächen bzw. Nassstellen sind günstig, da hier Nahrung zu finden ist und das Ertragspotential ohnehin geringer ist als auf dem restlichen Schlag
  • Möglichst große Entfernung zu Vertikalstrukturen (z. B. zu Gehölzen, Straßen, Stromleitungen)

Umsetzung/ Durchführung

Anlage:

  • Anlage einer Kurzzeitbrache mit Selbstbegrünung möglichst in Winterraps oder Wintergetreide; Sommerungen wie Zuckerrübe und Sommergerste sind bei früher Einsaat auch möglich
  • Vorgesehene Fläche bei der Aussaat im Herbst aussparen oder im Frühjahr lockere Bodenbearbeitung, Mulchen oder Eggen vor dem Brutbeginn bis zum 10.03.
  • Optimale Größe zwischen 0,5–3 ha; Mindestbreite 50 m
  • Anlegen in Verbindung mit Nahrungshabitaten für Feldvögel wie z. B. Blühstreifen, Säume, Ackerrandstreifen

Pflege:

  • Bearbeitungsruhe (keine Bodenbearbeitung, kein Pflanzenschutzmitteleinsatz) zur Brutzeit zwischen Mitte März und Mitte Juli
  • Vor der Ruhezeit sollte eine niedrige Vegetation sichergestellt werden, damit Kiebitze die Fläche zur Brut annehmen

Standzeit:

  • Abhängig vom Erntezeitpunkt der jeweiligen Kultur, aber mindestens bis nach der abgeschlossenen Brut des Kiebitz Mitte Juli

Tipp: Zusätzlich sollte ein lichter Blühstreifen neben der Kiebitzinsel angelegt werden, der Insekten anzieht und so eine Nahrungsquelle für Jungvögel schafft

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